DWHHBonn/Kabul (epo.de). - Ein deutscher Mitarbeiter der Deutschen Welthungerhilfe ist am Donnerstag im Norden Afghanistans überfallen und erschossen worden. Er war gemeinsam mit lokalen Mitarbeitern in zwei Fahrzeugen in der Region Sar-i-Pul unterwegs. Die beiden Fahrzeuge wurden auf der Straße von zwei bewaffneten Männern angehalten.

Die lokalen Mitarbeiter wurden laut Welthungerhilfe beschimpft, dass sie für ausländische Organisation arbeiten würden und dann weggeschickt. Danach fielen nach Angaben der lokalen Mitarbeiter Schüsse. Als die Mitarbeiter zurück zum Fahrzeug kamen, lag der deutsche Mitarbeiter schwer verletzt am Boden. Ärzte der internationalen Schutztruppe ISAF und einheimische Sicherheitskräfte sollen die genauen Umstände des Vorfalls feststellen.

Der Mitarbeiter war für einen Kurzzeiteinsatz in Afghanistan unterwegs, um gemeinsam mit einheimischen Ingenieuren Baustellen zu besichtigen. Im Rahmen des Nationalen Sicherheitsprogramms baut die Deutsche Welthungerhilfe im Norden Afghanistan Schulen, Brücken und Krankenhäuser  wieder auf.

Die Deutsche Welthungerhilfe hat seit dem Fall der Taliban Ende 2001 für Projekte auf den Gebieten Wasser, Infrastruktur und ländliche Entwicklung rund 40 Millionen Euro ausgegeben. Schwerpunkte der Arbeit liegen im Norden und Osten. Die Organisation ist unter anderem beteiligt am Nationalen Solidaritätsprogramm, der Reintegration von ehemaligen Kämpfern  und der Schaffung von alternativen Einkommensmöglichkeiten für Opiumbauern.

Die Bundesregierung reagierte mit großer Betroffenheit und Trauer auf den Tod des Entwicklungshelfers. "Wir trauern um den Mitarbeiter der Deutschen Welthungerhilfe. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und Freunden des Toten", sagte Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul. "Die Stabilisierung und der Wiederaufbau Afghanistans nach Jahrzehnten des Bürgerkriegs, der Fremdherrschaft und des Talibanregimes ist eine der schwierigsten Aufgaben, die es in unseren Tagen gibt. Wir wissen, dass die Arbeit in Afghanistan für die zivilen Helfer mit großen Risiken verbunden ist. Um so mehr verdienen die Aufbauhelferinnen und Aufbauhelfer in Afghanistan unser aller Hochachtung und Respekt. Wir erwarten von den afghanischen Behörden, dass sie alles tun, um den oder die Mörder zu fassen und einer gerechten Strafe zuzuführen."

 www.welthungerhilfe.de


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