Letzte Verbesserungen an diesem Plan müssten jetzt so schnell wie möglich vorgenommen und der Plan dann verabschiedet werden, sagte Füllkrug-Weitzel. Der Plan sieht vor, dass bis 2011 80 Prozent der an HIV/Aids Erkrankten in Südafrika Zugang zu antiretroviralen Medikamenten bekommen.
"Ganz besonders bedeutsam ist, dass endlich auch das jahrelange Engagement von zivilgesellschaftlichen Organisationen wie der Treatment Action Campaign von der Regierung anerkannt wird und sie in die Ausarbeitung des Strategieplans mit einbezogen werden", so Füllkrug-Weitzel weiter. "Dieser Plan ist ein politischer Durchbruch", sagte Nathan Geffen, Sprecher des "Brot für die Welt"-Partners Treatment Action Campaign (TAC). Er sei überzeugt, dass es jetzt endlich zu einer konstruktiven Zusammenarbeit mit der Regierung kommen werde.
Obwohl täglich rund 950 Menschen in Südafrika an HIV/Aids sterben, hatte die Regierung das Problem bislang heruntergespielt, so "Brot für die Welt": "Sie hat bis jetzt gegen jede wissenschaftliche Erkenntnis und Meinung der internationalen Fachwelt und UN-Gesundheitsbehörde Aids-Medikamente öffentlich diffamiert und das Märchen von der Heilbarkeit von Aids mit Multivitaminpräparaten unterstützt."
"Brot für die Welt" arbeitet seit vielen Jahren mit der Selbsthilfeorganisation TAC zusammen, die sich seit 1998 für Menschen mit HIV/Aids einsetzt. Die Organisation hat einen entscheidenden Anteil an der Verabschiedung eines Nationalen Präventions- und Behandlungsplans durch die südafrikanische Regierung Ende 2003, der erst nach mehreren von TAC angestrengten Gerichtsverfahren sowie einer Kampagne zivilen Ungehorsams zustande kam. Ein weiterer Erfolg von TAC war eine außergerichtliche Einigung mit zwei Pharmakonzernen, die sowohl die Herstellung ihrer Produkte als Generika in Südafrika als auch den Export in andere afrikanische Länder möglich macht.