BUKOLeipzig (epo.de). - Unter dem Motto "macht#netze" findet vom 6. bis 9. April in Leipzig in den Räumen der Universität Leipzig der 30. bundesweite Kongress der "Bundeskoordination Internationalismus" (BuKo) statt. Zugleich begeht die BuKo auf dem Kongress in Leipzig ihren 30. Geburtstag und blickt damit auf eine lange und wechselhafte Bewegungsgeschichte zurück.

Um eine breite politische Basis zu erreichen, wurde der Kongress nach BuKo-Angaben gemeinsam mit vielen unabhängigen und basisorientierten Organisationen und Initiativen, die seit Jahren Solidaritätsarbeit leisten und globalisierungskritische Proteste mittragen, organisiert.

Die BuKo war vor 30 Jahren in München als "Bundeskongress entwicklungspolitischer Aktionsgruppen" gegründet worden. Die Akzentverschiebung - von der Entwicklungspolitik hin zu einem neu verstandenen Internationalismus - wurde im Jahr 2002 auch dem Namen nach vollzogen - nun als Bundeskoordination Internationalismus.

Zu diesen Verschiebungen zählten insbesondere der Zusammenbruch des so genannten sozialistischen Lagers als Ermöglichungsstruktur jener nationaler Befreiungsbewegungen, auf die sich die ehemaligen entwicklungspolitischen Aktionsgruppen in der alten BRD bezogen hatten, aber auch Globalisierungsprozesse, die die Bedingungen für Solidaritäts- und Internationalismusarbeit grundlegend veränderten.

Die Bundeskoordination Internationalismus fungiert heute weniger als Dachverband von Mitgliedsgruppen, denn als Netzwerk für Initiativen, Gruppen und Einzelpersonen, die die Bundeskoordination Internationalismus bzw. den jährlichen Kongress als Möglichkeit nutzen, über zentrale Themen zu streiten.

Der Kongress verfolgt nach Angaben der Veranstalter die Absicht, Perspektiven und Praxis solidarischer und internationalistischer Politik miteinander zu verknüpfen und Raum zu schaffen für die Reflektion von Themen, Alltags- und Strukturfragen aus unterschiedlichen Bewegungen - und zwischen unterschiedlichen Lebensrealitäten. Daraus ergeben sich spannende Fragen: Wie lassen sich etwa aktuelle Diskussionen um das so genannte "Prekariat" in internationalistischer Perspektive fortführen? In welchem Verhältnis stehen die neuen Kriege, aber auch Überlebenskämpfe "im Süden" mit den Alltagskämpfen um soziale Sicherheit und ein gutes Leben "im Norden"?

Angeschlossen daran, so die BuKo, seien Fragen nach direkten und hierarchiefreien Kommunikationsformen und konkreter Vernetzung. Die Frage der Organisierung globalisierungskritischer Bewegungen und die Perspektiven linker internationalistischer Politik vor und nach dem G8 in Heiligendamm zögen sich als roter Faden durch die viertägige Veranstaltung. Rund 50 Gruppen und Einzelpersonen bieten über 80 Workshops und andere Aktivitäten an.

Daneben sind zentrale Podiumsdiskussionen und eine Party vorbereitet. "Offene Räume" bieten zudem Zeit und Platz für Vernetzungsabsprachen und der thematischen Bezugnahme der inhaltlichen Knotenpunkte "Energie", "Migration", "Militarismus", "Ökonomisierung und Privatisierung", "Bildung" sowie "Geschlecht-Macht-Politik", "Widerstand und Organisierung" und "unerwünschte Anschlüsse".

Erwartet werden in Leipzig mehr als 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Eröffnet wird der Kongress am 6. April 2007 um 20:00 Uhr mit einer Diskussion um 30 Jahre Bewegungsgeschichte und der Ausdifferenzierung internationalistischer Bewegungen.

 www.buko.info


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