Allein in den vom Erdbeben am meisten betroffen Städten Ica, Pisco, Chincha und Ca?ete kamen nach Angaben der Behörden mehr als 500 Menschen ums Leben, über 16.000 Familien sind ohne Obdach und fast zweitausend Menschen wurden verletzt. Die Städte an der peruanischen Küste seien bis zu 90 Prozent zerstört, die Strom- und Wasserversorgung sei komplett zusammengebrochen. Inzwischen gebe es kaum noch Hoffnung, fünf Tage nach dem Erdbeben noch Überlebende in den Trümmern zu finden.
Der MISEREOR-Partner CEAS hat gemeinsam mit anderen Organisationen einen Notfallplan erarbeitet und konzentriert sich derzeit neben der Verteilung von Hilfsgütern, Medikamenten sowie der Versorgung der Kranken auf die Verbesserung der Koordination unter den verschiedenen Akteuren. Gleichzeitig werden in der Diözese Huancavelica, einer der ärmsten Regionen im Hochland von Peru, Anstrengungen unternommen, um auch die im Hinterland liegenden, schwer zu erreichenden Dörfer mit Nahrungsmitteln und Medikamenten zu versorgen.
"Die Menschen in den Erdbebengebieten leiden Hunger und Durst. Die Nächte sind kalt. Durch die wachsende Verzweiflung der Menschen kommt es zu Überfällen und kriminellen Ausschreitungen", beschreibt Susanne Friess die Situation. Nach wie vor fehle es an Wasser, Lebensmitteln, Kleidern, Decken und Zelten. Um die 400 Tonnen Nahrungsmittel und Wasser müssten täglich in das Katastrophengebiet transportiert werden, was durch den schlechten Straßenzustand erheblich erschwert werde.