WFPPjöngjang/Rom (epo.de). - Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) will die Opfer der schweren Überflutungen in Nordkorea mit ab sofort mit Nahrungsmitteln versorgen. Die nordkoreanische Regierung hatte zuvor der Verteilung von WFP-Nahrungsmittelhilfe für einen Zeitraum von drei Monaten an 215.000 Menschen zugestimmt, die von den Überflutungen betroffen sind. Da das WFP bereits 1,9 Millionen Bedürftige im Land unterstützt, ist die Organisation dringend auf weitere Mittel der Geberländer angewiesen.

Die nordkoreanische Regierung teilte mit, dass im Zuge der Flut hunderte Menschen gestorben oder als vermisst gemeldet worden seien und mehr als 300.000 Menschen ihre Häuser verloren hätten. Sie berichtete zudem über schwere landwirtschaftliche Schäden sowie über weit verbreitete Beschädigungen der Infrastruktur, darunter Straßen, Brücken und das Schienennetz.

WFP-Teams haben unterdessen ihre Erhebungen in elf Bezirken abgeschlossen, die akuten Nahrungsbedürfnisse der Betroffenen ermittelt und das Ausmaß der Zerstörung von Feldern und Infrastruktur bestätigt. Weitere Erhebungen sollen diese Woche zusätzliche von der Flut betroffene Gebiete abdecken.

Laut Berichten staatlicher Medien könnte die Flut elf Prozent der angebauten Mais- und Reis-Pflanzen zerstört haben. Dies würde zu einer weit niedrigeren Ernte als erwartet führen und das Risiko für einen noch größeren Mangel an Nahrungsmitteln erhöhen. Die UN Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) hatte berechnet, dass in Nordkorea in diesem Erntejahr (November 2006 bis Oktober 2007) eine Million Tonnen Getreide fehlen werden.

"Nothilferationen stehen bereit und wir werden so schnell wie möglich damit beginnen, die Lieferungen per LKW in die Überflutungsgebiete zu bringen", sagte Jean-Pierre DeMargerie, WFP-Landesdirektor in Nordkorea. "Wir werden in Zusammenarbeit mit der Regierung Nahrungsmittelhilfe für diejenigen Gemeinden zur Verfügung stellen, in denen die Menschen ihre Häuser verloren haben und zusehen mussten, wie ihre Felder und ihre diesjährige Ernte von den Überschwemmungen zerstört wurden."

Zurzeit stehen insgesamt 5.700 Tonnen WFP-Nahrungsmittelvorräte innerhalb des Landes zur Verfügung. Sie können sofort eingesetzt werden. Weitere Nahrungsmittel müssen noch ins Land gebracht werden. Für die ersten drei Monate des jetzt vereinbarten Nothilfeplans werden 9.675 Tonnen Getreide, Hülsenfrüchte, Öl und Zucker benötigt.

www.wfp.org


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