CaritasBerlin (epo.de). - Die Lage der Flutopfer in Asien hat sich nach Einschätzung von Hilfsorganisationen in den letzten Tagen verschlechtert. Nach neuen schweren Regenfällen gingen bei Caritas international dringende Hilferufe der Katastrophenhelfer aus Indien, Nepal und Bangladesch ein. Als eine der ersten internationalen Hilfsorganisationen hat World Vision eine Schiffsladung mit Hilfsgütern nach Nordkorea auf den Weg geschickt.

"Die Menschen leben seit zwei Monaten im Wasser. Kinder spielen zwischen Kadavern und Abfall. Viele Menschen leben weitgehend schutzlos auf der Straße. Das Resultat ist ein Anstieg von Fieber, Durchfall und Atemwegskrankheiten", berichtete der Arzt Andreas Lindner aus Bihar (Indien) an die deutsche Caritas. Um die Opfer versorgen zu können, haben die Caritasverbände der betroffenen Länder Erste-Hilfe-Zentren und Notunterkünfte eingerichtet.

Ziel der Hilfe ist es, rund 200.000 Menschen mit medizinischer Hilfe, Lebensmitteln und Trinkwasser versorgen zu können. Dafür hat Caritas international bislang 780.000 Euro bereit gestellt. Da viele Straßen weggespült wurden und das Wasser zum Teil mannhoch in den Straßen steht, bedarf es großer Anstrengungen zu den Betroffenen vorzudringen. "Die Dörfer um Darbhanga in Birha sind vom Wasser umschlossen wie Inseln im Ozean", erklärte Varghese Mattamana, Direktor der Caritas Indien.

Besondere Sorge macht den Helfern die Zeit nach Ende der Regenzeit. Bauern haben ihre Ernte verloren. Ob angesichts der verheerenden Überschwemmungen Wintergetreide rechtzeitig ausgesät werden kann, ist unklar.

Die von World Vision nach Nordkorea auf den Weg gebrachte Schiffsladung enthält rund 2000 Soforthilfe-Pakete im Wert von 200.000 US-Dollar. Sie sollen an 2000 Familien in der Provinz Pjöngjang verteilt werden. Die Pakete beinhalten Mehl, Lebensmittelkonserven, Medikamente, Seife, Handtücher, Gaskocher, Kleider und wasserdichte Matratzen.

Schätzungen zufolge sind durch die Überschwemmungen der letzten Wochen etwa 300.000 Menschen in Nordkorea obdachlos geworden. Nach Angaben der koreanischen Nachrichtenagentur starben rund 200 Personen. Zudem wurden etwa 10 Porzent der Ackerflächen überschwemmt und damit ein Großteil der diesjährigen Ernte zerstört.

Die Regierung bat um Hilfe bei der Bereitstellung mit Medikamenten und Antibiotika, um die Verletzten zu versorgen und den Ausbruch von Seuchen zu verhindern. Ein Expertenteam von World Vision will in den nächsten Wochen die betroffenen Gebiete besuchen und weiteren Bedarf an humanitärer Hilfe feststellen. World Vision unterstützt mehrere Hilfsprojekte in Nordkorea seit 1997. Rund zwei Millionen Menschen seien durch die anhaltende Hungersnot seit der Zeit ums Leben gekommen, schätzt die Organisation.

www.caritas-international.de
www.diakonie-katastrophenhilfe.de
www.worldvision.de


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