Wieczorek-ZeulBerlin (epo.de). - Deutschland und der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria haben am Mittwoch mit dem Start der Debt2Health Initiative neue Wege zur Finanzierung des Kampfs gegen die weltweit gefährlichsten Infektionskrankheiten beschritten. Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul unterzeichnete eine Vereinbarung, mit der Deutschland Indonesien einen Schuldenerlass über 50 Millionen Euro gewährt. Im Gegenzug stellt Indonesien dem Globalen Fonds die Hälfte der Erlasssumme für Gesundheitsprogramme im eigenen Land zur Verfügung.

Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (Foto), der Exekutivdirektor des Globalen Fonds Dr. Michel Kazatchkine und der Botschafter der Republik Indonesien Makmur Widodo sowie KfW-Vorstand Wolfgang Kroh unterzeichneten die ersten "Debt2Health" Vereinbarungen zu Beginn der Geberkonferenz des Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria, die vom 26. bis 27. September 2007 in Berlin stattfindet. Deutschland ist das erste Geberland, das Gesundheitsprogramme des Globalen Fonds über Schuldenumwandlung fördert und hat die Debt2Health Initiative maßgeblich unterstützt. Indonesien ist ein Pilotland der Initiative.

"Bei Debt2Health gewinnen alle Beteiligten: Der Globale Fonds bekommt mehr Planungssicherheit für seine wichtige Arbeit, Indonesien stärkt das Gesundheitswesen im eigenen Land und Deutschland wird seiner Verantwortung im Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria gerecht", sagte Wieczorek-Zeul. "Ich bin stolz darauf, dass Deutschland die Debt2Health Initiative von Beginn an unterstützt hat und nun als erster Geber auch aktiv nutzt."

Die Ministerin unterstrich, dass die über Debt2Health freigesetzten Finanzmittel in den Partnerländern zusätzlich für Gesundheitsprogramme eingesetzt werden und nicht bestehende Programme ersetzen. In den nächsten vier Jahren will Deutschland insgesamt 200 Mio. Euro über die Debt2Health Initiative mobilisieren.

"Debt2Health geht über die traditionelle Entwicklungsfinanzierung hinaus", sagte Kazatchkine. "Das Ziel ist, die etablierte Form der Schuldenumwandlung mit den bestehenden und erprobten Instrumenten des Globalen Fonds weiter zu entwickeln und so Gesundheitsprogramme in den Entwicklungsländern zu finanzieren. Viele Entwicklungsländer, die noch nicht die Kriterien für eine Schuldenumwandlung erfüllt haben, wenden immer noch bis 50 Prozent ihrer Exporteinnahmen für Tilgungen und Zinsen ihrer Schulden auf. Diese Mittel könnten besser für die Gesundheitsversorgung der Menschen in diesen Ländern eingesetzt werden und damit zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung beitragen. Das würde zu mehr Wohlstand für alle Beteiligten führen."

Im April 2007 hatte der Vorstand des Globalen Fonds eine zweijährige Pilotphase für vier Länder beschlossen. Während mit Indonesien jetzt das erste Land die Vereinbarung unterzeichnete, bereiten sich als nächstes Kenia, Pakistan und Peru darauf vor, an der Pilotphase teilzunehmen.

www.theglobalfund.org
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