WFPRom (epo.de). - Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat vor einer Hungerkatastrophe in Uganda gewarnt. Hunderttausende Opfer der Überschwemmungen hätten  bald nichts mehr zu essen, sollte dem Aufruf des WFP nach mehr Unterstützung nicht schnell entsprochen werden, erklärte die Organisation am Dienstag in Kampala. Nur ein Fünftel der benötigten Mittel von rund 14 Millionen Euro sei bisher eingegangen.

"Die Situation ist fatal für Hunderttausende Menschen, die bereits ihre Häuser, ihre Besitztümer und den Großteil ihrer Ernten verloren haben", sagte WFP-Exekutivdirektorin Josette Sheeran in der Zentrale der Organisation in Rom. "Es kann nur ein paar Tage dauern, bis die Auswirkungen akuter Unterernährung das Leben eines Kindes fordern können."

In Uganda hatten dieses Jahr gewaltige Überschwemmungen mehr als 300.000 Menschen schwer getroffen. Arme Bauern in 16 Bezirken im Norden und Osten des Landes sowie die für Dürre anfällige Region Karamoja leiden unter den heftigsten Regenfällen der vergangenen Dekaden. Die meisten Familien meldeten Ernteverluste in Höhe von 90 Prozent. Die weiter andauernden Überschwemmungen bedeuten laut WFP, dass die reguläre Aussaat im September und Oktober nicht eingehalten werden kann, wodurch die nächste Ernte allerfrühestens im Februar 2008 eingeholt werden wird.

Das WFP benötigt 12,1 Millionen ?, um Nahrungsmittel für die Überschwemmungsopfer einzukaufen, und weitere 2,3 Millionen ?, um für Hilfsorganisationen Lastwägen, Boote und Flugzeuge bereit zu stellen sowie Straßen und Brücken zu reparieren. Das WFP hat bisher Tausenden Hungernden geholfen und Nahrungsmittel und andere Güter im Auftrag anderer Organisationen per Helikopter in Gegenden gebracht, die durch die Überflutungen von der Außenwelt abgeschnitten sind.

"Wir werden in Kürze keine Nahrungsmittel mehr haben, und unmittelbar darauf werden Tausende von der Flut betroffene Familien nichts mehr zu Essen haben", sagte Sheeran. Das WFP sei gezwungen worden, die Lücke in der Versorgung mit Nahrungsmitteln zu überbrücken, die eigentlich zur Unterstützung tausender Binnenvertriebener und Flüchtlinge gedacht war.

Die Versorgung mit Nahrungsmittelhilfe durch das WFP von insgesamt 1,7 Millionen Menschen in Uganda werde ohne neue Zuwendungen spätestens im Dezember kollabieren, so die Organisation. Bereits vor den Überschwemmungen seien viele Projekte unterfinanziert gewesen, und die Vorräte an spezieller Nahrung für unterernährte Kinder seien jetzt verbraucht. Noch in diesem Monat werde sich der Vorrat an Bohnen erschöpfen.

www.wfp.org


Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.