Nicht nur in Haiti können Menschen, die von weniger als zwei Dollar am Tag leben müssen, die Rekordpreise für Grundnahrungsmittel nicht mehr bezahlen. Auch im Sudan spitzt sich die Lage zu, weil die Tagesrationen für Flüchtlinge gekürzt werden mussten. Selbst bisher stabile Länder wie Tadschikistan hätten um Hilfe gebeten, berichtet die Welthungerhilfe.
Die Organisation fordert deshalb, die finanzielle Unterstützung für die Landwirtschaft in den Entwicklungsländern zu erhöhen. "Es müssen Bewässerungssysteme, Straßen und Getreidespeicher gebaut und die Bauern bei besseren Anbaumethoden unterstützt werden", forderte Preuß.
In Haiti konzentriert sich die Welthungerhilfe seit Jahren auf die ländlichen Gebiete. Straßen werden repariert, Bewässerungsanlagen für Felder gebaut sowie Saatgut, Düngemittel und landwirtschaftliche Werkzeuge an Kleinbauern verteilt. Alle Maßnahmen dienen dazu, die Ernährungslage der Menschen nach dem Prinzip "Hilfe zur Selbsthilfe" langfristig zu verbessern. Parallel dazu hat die Welthungerhilfe Nahrungsmittel zur Verfügung gestellt, um Infrastrukturmaßnahmen der Bevölkerung zu entlohnen.
Die Welthungerhilfe ist seit 1974 auf Haiti tätig. Insgesamt wurden bislang 119 Projekte mit einem Volumen von ca. 60 Mio. Euro durchgeführt. Die Mehrzahl der Projekte ist im ländlichen Bereich angesiedelt. Der Schwerpunkt liegt in der Verbessserung der Ernährungslage, dem Ressourcenschutz sowie der Herstellung der Trinkwasserversorgung.