diakonieStuttgart (epo.de). - Die Diakonie Katastrophenhilfe ist besorgt über die weiterhin sehr schlechte Versorgungslage in Haiti. "Derzeit hungern mehr als 2,5 Millionen Menschen. Das sind 30 Prozent der Bevölkerung", berichtete Astrid Nissen, Leiterin des Haiti-Büros der Diakonie Katastrophenhilfe. Nach den gewaltsamen Unruhen Anfang April, die durch die steigenden Lebensmittelpreise ausgelöst wurden, habe sich die Situation zwar wieder etwas beruhigt. "Wir befürchten aber weitere Unruhen, sollte sich die Ernährungssituation nicht bald entspannen."

Nissen macht vor allem strukturelle Fehler für die Nahrungsmittelkrise in Haiti verantwortlich. "Die einheimische Landwirtschaft wurde über Jahre vernachlässigt. Die Erträge sind viel zu gering und die Anbaumethoden veraltet", erklärte Nissen. Die derzeitige Situation verdeutliche den Mangel an langfristigen Konzepten, um der Ernährungskrise zu begegnen. Mehr als die Hälfte aller konsumierten Lebensmittel in dem Karibikstaat werde importiert. Teile der Bevölkerung seien auf permanente Lebensmittelhilfen internationaler Organisationen wie des Welternährungsprogramms (WFP) angewiesen.

"Dazu kommt, dass Haiti im vergangenen Jahr von drei starken Hurrikans betroffen war", so Nissen. Viele Menschen litten heute noch unter deren Folgen. Felder und Siedlungen seien zerstört.

Die Diakonie Katastrophenhilfe fördert im Rahmen ihrer Maßnahmen zur Katastrophenprävention in Haiti vor allem Projekte zur Ernährungssicherung. "Wir helfen besonders armen Familien, eigene Gärten anzulegen, um so eine ausgewogenere Ernährung zu fördern", sagte Astrid Nissen. Dazu kommen Schulungen in ökologischem Landbau und umweltschonenden Bewässerungstechniken, um in den bergigen Regionen kleinflächigen Anbau von Gemüse betreiben zu können. "Momentan legen wir Silos an, um Saatgut und Getreide einzulagern, um so die Zeit zwischen den Ernten zu überbrücken".

Bei den Unruhen, die Anfang April in Haiti ausgebrochen waren, waren insgesamt sechs Menschen ums Leben gekommen. Grund für die Ausschreitungen waren die explosionsartig steigenden Preise für Grundnahrungsmittel wie Reis, Mais und Bohnen. Mehrere Städte des Landes und vor allem die Hauptstadt Port-au-Prince waren betroffen.

Für ihre Hilfe in Haiti bittet die Diakonie Katastrophenhilfe um Spenden, Kennwort: "Haiti".

Spendenkonten:

Diakonie Katastrophenhilfe: Konto 502 707, Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70 oder online www.diakonie-katastrophenhilfe.de/haiti

Caritas international: Konto 202, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00 oder online http://www.caritas-international.de/


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