Yangon/Bonn (epo.de). - Die Welthungerhilfe hat im Myanmar eine Versorgungskette ins bisher unzugängliche Irrawaddy-Delta aufgebaut. Täglich erreichen rund 25 Tonnen Hilfsgüter das Katastrophengebiet. "Unsere Arbeit läuft seit über einer Woche gut. Bald können wir bis zu 50.000 Menschen erreichen", berichtete Angela Schwarz, Regionalkoordinatorin der Welthungerhilfe in Myanmar. "Ohne unsere birmanischen Kollegen, deren Einsatz in den zerstörten Gebieten oftmals die Grenze des Erträglichen überschreitet, wäre dies nicht möglich."



"Bislang kaufen wir die benötigten Hilfsgüter im Land selbst", sagte Angela Schwarz. Täglich fahren von der Hauptstadt Yangon aus fünf LKWs mit jeweils fünf Tonnen Gütern beladen in die schwer zerstörte Stadt Bogale. Nur weil die Wagen von myanmarischen Kollegen gefahren werden, können sie die Kontrollpunkte der Regierung ungehindert passieren. Von Bogale aus gelangen die Hilfsgüter mit kleinen Booten über schwer passierbare Flussarme in die südlichen Dörfer. Hier waren die Menschen seit der Katastrophe von jeder Versorgung abgeschnitten. Jede Familie erhält Nahrungsmittel für mindestens zwei Wochen sowie Eimer, Seile und Planen zum Auffangen des Regenwassers.

Die Welthungerhilfe begrüßte die Entscheidung der Militärregierung Myanmars, Hilfe über die ASEAN-Staaten ins Land zu lassen. "Wir hoffen, dass nun endlich mehr Opfer versorgt und auch die ersten Schritte für den wichtigen Wiederaufbau des Landes eingeleitet werden können", so Angela Schwarz.

Die Welthungerhilfe ist seit 2002 in Myanmar tätig. Schwerpunkte der Arbeit sind die Ernährungssicherung und Wasserversorgung im Nordosten des Landes sowie in Außenbezirken von Yangon. Zurzeit sind rund 150 lokale Mitarbeiter der Welthungerhilfe im Land tätig.

Brot für die Welt, medico international, Misereor, terre des hommes und Welthungerhilfe leisten als Bündnis "Entwicklung hilft" akute Nothilfe und langfristige Entwicklungszusammenarbeit. Die Mitglieder des Bündnisses haben bereits mehr als 500.000 Euro für die Hilfe in Myanmar eingesetzt.
 
Das Bündnis "Entwicklung hilft" begrüßte die Entscheidung der Militärregierung, den im Land zugelassenen Organisationen die Hilfe zu erleichtern. "Die Regierung hat das offizielle Ende der Nothilfe-Phase erklärt. Die Hilfswerke, die schon vorher in Birma arbeiten durften, können ihre Arbeit fortsetzen und nun sogar Hilfsgüter aus dem Ausland ins Land bringen", erklärte der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Hans-Joachim Preuß, am Dienstag für das Bündnis. "Wir denken alle schon an den Wiederaufbau in dem zerstörten Land, unsere Mitarbeiter bereiten gerade die notwendigen Programme vor."

Preuß äußerte die Hoffnung, dass die angekündigte Geber-Konferenz für Myanmar tatsächlich zustande kommt. "Nach diesem Unglück brauchen zwei Millionen Birmaner dringend unsere Hilfe. Das scheint nun auch einen Sinneswandel bei der Militärregierung ausgelöst zu haben."

Online-Spenden

 


Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.