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Berlin (epo.de). - Der Verband der deutschen Bioethanolwirtschaft Landwirtschaftliche Biokraftstoffe e.V. (LAB) hat die Bundesregierung aufgefordert, das G8-Treffen am 19. und 20. Juni 2008 in Brüssel zu nutzen, um die internationale Diskussion über die Nahrungsmittelversorgung in Entwicklungsländern "zu versachlichen". Noch immer würden Biokraftstoffe aus Sicht des LAB von einzelnen Interessengruppen "einseitig als Hauptverursacher von Nahrungsmittelknappheit und Preissteigerungen verantwortlich gemacht", erklärte der Verband in Berlin. Die wichtigsten Ursachen seien jedoch in einer verfehlten Entwicklungspolitik zu suchen. 

Die Mängel der Agrarpolitik in Entwicklungsländern und die unzureichende Förderung des ländlichen Raumes durch die Entwicklungshilfepolitik als zentrale Ursachen für die Nahrungsmittelproblematik in Entwicklungsländern müssten deutlich stärker beachtet und auf globaler Ebene korrigiert werden, forderte der LAB. Die deutsche Bioethanolwirtschaft gehe davon aus, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre bisherige Position zur Biokraftstoffthematik auch im Rahmen des Gipfels vertreten werde. Merkel hatte im April in einer Rede im sächsischen Freiberg erklärt, der Anstieg der Lebensmittelpreise sei "im Wesentlichen nicht auf Biokraftstoffe zurückzuführen, sondern auf eine sehr unzureichende Agrarpolitik in den Entwicklungsländern".

Die Bundeskanzlerin sei in ihrer Ansicht auch durch die Ergebnisse einer gemeinsam vom Deutschen Bauernverband (DBV) und der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) veranstalteten Tagung "Boomende Agrarmärkte - Eine Chance für Landwirte weltweit?!" Mitte Mai in Berlin bestätigt worden, so der LAB. Weltweit gebe es "genug Ressourcen, sowohl für den Teller als auch für den Tank".

Der LAB plädierte dafür, die ländliche Entwicklung wieder in den Mittelpunkt der Entwicklungshilfearbeit zu stellen. Hierfür müssten neben Infrastrukturmaßnahmen auch mehr finanzielle Mittel für die Landwirtschaft sowie die Agrarforschung und -beratung zur Verfügung gestellt werden. Nötig sei, den Anteil der Entwicklungshilfe für die Stützung der ländlichen Entwicklung von gegenwärtig vier Prozent der internationalen Entwicklungshilfe deutlich zu steigern.

In vielen Entwicklungsländern müssten Importe fossiler Energieträger subventioniert werden, so der LAB weiter. "Potenziale des Bioenergieanbaus, beispielsweise auf Ödflächen", lägen hingegen brach. Die Entwicklung einer heimischen Biokraftstoffwirtschaft fördere abgesehen von den lokalen und globalen Umweltvorteilen auch die Unabhängigkeit von teuren Erdölimporten. Ein weiterer positiver Effekt dieser Entwicklung sei die Förderung regionaler Kreislaufwirtschaften.

Der aus der 1984 gegründeten Landwirtschaftlichen Arbeitsgruppe Biokraftstoffe hervorgegangene Verband Landwirtschaftliche Biokraftstoffe e.V. (LAB) vertritt die Interessen seiner gegenwärtig 20 Mitgliedsunternehmen und Mitgliedsverbände im Bereich Biokraftstoffe - insbesondere im Bereich Bioethanol - auf nationaler und auf EU-Ebene.

Foto: Werbefoto aus einer Informationsbroschüre über Bioethanol von CropEnergies

www.lab-biokraftstoffe.de

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