Triumph LogoBangkok/Berlin (epo.de). -  Triumph International hat nach neuntägigen Streiks infolge der Entlassung einer Gewerkschaftsführerin seine Verhandlungsbereitschaft betont, um eine Lösung im Streit mit gewerkschaftlich organisierten Mitarbeitern herbeizuführen. Dem Triumph-Unternehmen Body Fashion Thailand (BFT) war vorgeworfen worden, es versuche die Gewerkschaftsbewegung zu zerschlagen. "Die Handlungsweise des Unternehmens war in keiner Weise gegen die Gewerkschaft gerichtet", heißt es in einer an epo.de übermittelten Stellungnahme. BFT werde alle Mitarbeiter willkommen heißen, die an den Arbeitsplatz zurückkehrten, und von disziplinarischen Maßnahmen absehen.
In der Stellungnahme von Triumph International heißt es, die Streiks richteten sich gegen die Entlassung einer Gewerkschaftsführerin, die bei BFT in der Fabrik Samut Prakan arbeite. Am Mittwoch hatten rund 1.800 Gewerkschafter vor der deutschen Botschaft in Bangkok gegen die Praktiken von BFT protestiert (epo.de berichtete.) Die Fabrik stellt Bademode und Unterwäsche für den Weltmarkt her. Die Entlassung sei von einem thailändischen Arbeitsgericht für rechtens erklärt worden, das festgestellt habe, dass dem Unternehmen durch die Mitarbeiterin ein Imageschaden und wirtschaftliche Verluste entstanden seien.

Gewerkschaftsführerin Jitra Kongdej hatte bei einem Fernsehauftritt beim Sender NBT am 24. April zum Thema Abtreibung ein T-Shirt mit der Aufschrift "'Not standing is no crime. One who thinks differently is not a criminal'' getragen. Nach einem Bericht der "Bangkok Post" vom 1. August hatte sich die Gewerkschaftsführerin mit mit der Aktion mit einem Mann solidarisiert, der strafrechtlich verfolgt wurde, weil er im September vergangenen Jahres bei einer Filmvorführung beim Abspielen der königlichen Hymne nicht aufgestanden war.

Wörtlich heißt es in der Stellungnahme des Unternehmens:
"The company’s action was in no way directed at the workers’ union. BFT and Triumph International fully respect the right of its workers to organize and to bargain collectively and the individual right to freedom of expression. BFT remains open to negotiation with the strike organizers and met with the organizing committee and Labor Ministry officials. The company will also participate in a negotiation session arranged by the Ministry of Labor. (...) The company will welcome back all employees who return to work and will refrain from any disciplinary action against them."

Die Gewerkschaft verlangt nach wie vor die Wiedereinstellung Kongdejs und sieht hinter dem Vorgehen gegen die Aktivistin den Versuch, die Gewerkschaftsbewegung zu schwächen.

Wie Entwicklungspolitik Online aus oppositionellen Kreisen in Bangkok erfuhr, fürchtet die Zivilgesellschaft, dass die gegenwärtige Militärregierung nicht nur im politischen Bereich, sondern auch hinsichtlich der Rechte der Arbeiter die Zügel stärker anziehen will. Die Mililtärjunta habe neue Gesetze erlassen, die die Beschäftigung illegaler Arbeiter aus dem Ausland nicht mehr unter Gefängnisstrafe stellten, den Arbeitern aber wesentlich schärfere Strafen androhten. In diesem Zusammenhang sei auch die Entscheidung des Arbeitsgerichts zugunsten von BFT zu sehen.

BFT besteht seit 1975 und beschäftigt mehr als 5.000 Menschen in Thailand. Triumph International ist einer der führenden Hersteller von Unterwäsche und hat mehr als 43.000 Mitarbeiter in 120 Ländern. Mit den Kernmarken Triumph®, sloggi®, Valisère® and HOM® setzte der Konzern im vergangenen Jahr rund 2, 5 Milliarden Schweizer Franken um.

Triumph International
Thai Labor Campaign


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