Kinderspeisung. Foto: BfdW/Dornberger

Aachen/Berlin (epo.de). - Anlässlich der Diskussion im Entwicklungsausschuss des Bundestags hat das katholische Hilfswerk MISEREOR die Bundesregierung und den Bundestag aufgefordert, zusätzliche Mittel für die Ernährungssicherung in Entwicklungsländern bereitzustellen. "Angesichts der derzeitigen Hungerkrise ist die Initiative der EU-Kommission, eine Milliarde Euro aus dem EU-Agrarhaushalt für die Landwirtschaft in Entwicklungsländern umzuwidmen, das richtige politische Signal. Deshalb ist es uns aus entwicklungspolitischer Sicht unverständlich, warum sich die Bundesregierung dagegen entscheiden will", erklärte Bernd Bornhorst, Leiter der Abteilung Entwicklungspolitik bei MISEREOR am Dienstag in Aachen.

"In den letzten Monaten konnten sich durch Preissteigerungen Millionen Menschen in Entwicklungsländern keine Lebensmittel mehr leisten. Folglich ist die Zahl der Hungernden innerhalb des letzten Jahres von 850 auf 923 Millionen Menschen gestiegen und könnte laut Welternährungsorganisation FAO bald eine Milliarde überschreiten", erklärte MISEREOR.

Angesichts dieser dramatischen Zahl an Hungernden fordert MISEREOR, mindestens eine zusätzliche Milliarde Euro für die Förderung der bäuerlichen Landwirtschaft in Entwicklungsländern zu investieren. Bauern erzeugten Grundnahrungsmittel für die armen Konsumenten und tragen zur Stärkung der ländlichen Ökonomien bei. "Ob die Gelder letztendlich aus dem Haushalt der EU oder dem der einzelnen EU-Mitgliedstaaten stammt, muss die Politik entscheiden", so Bornhorst.

Um gegen den Hunger zu kämpfen, brauchen Kleinbauern lokal angepasstes Saatgut sowie Lagermöglichkeiten, damit sie Verhandlungsspielraum mit Händlern vor Ort haben," sagte Bornhorst. MISEREOR-Partnerorganisationen aus Bangladesch berichteten, dass Reisbauern dort keinen Cent mehr für ihre Ernte bekämen, obwohl der Reispreis innerhalb weniger Monate um 70 Prozent angestiegen sei.

Foto: Kinderspeisung. © BfdW/Dornberger

 


Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.