Simnabwe. Quelle: Wikipedia Commons

Harare/Aachen (epo.de). - Mit großer Besorgnis verfolgt das katholische Hilfswerk MISEREOR die Entwicklung der Cholera-Epidemie in Simbabwe. In dem südafrikanischen Land sind Hunderttausende von der Krankheit bedroht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass mehr als 12.000 Menschen bereits erkrankt sind. Die Seuche greife auch deshalb so schnell um sich, weil die Menschen in Simbabwe seit Monaten Hunger leiden, erklärte MISEREOR am Mittwoch in Aachen.

"Mit 20.000 Euro Nothilfe unterstützt MISEREOR Partnerorganisationen in Harare bei der Verteilung von Wasseraufbereitungstabletten. Grob geschätzt können so etwa 5.000 Familien für etwa sechs Wochen mit sauberem Trinkwasser versorgt werden", sagte MISEREOR-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon. "Aber wir müssen uns auch die Ursachen der Epidemie vor Augen führen. Durch die Hungerkatastrophe in Simbabwe sind die Menschen besonders anfällig für Krankheiten wie die Cholera. Um langfristig eine Verbesserung der Ernährungssituation zu erreichen, versorgen deshalb MISEREOR-Partner vor Ort mit finanzieller Unterstützung des Deutschen Auswärtigen Amtes und des Bischöflichen Hilfswerks Krankenhäuser in Simbabwe."

Es gebe allerdings keine Hoffnung auf ein Ende des Elends, solange keine funktionierende Regierung unter gleichberechtigter Beteiligung der Opposition existiere. MISEREOR fordere daher von der deutschen Regierung neben umfassenden Nothilfe-Maßnahmen auch politischen Druck auf den Machthaber Robert Mugabe. Gleichzeitig müsse der Einfluss auf die vermittelnden Nachbarstaaten im südlichen Afrika erhöht werden, um die politische, soziale und wirtschaftliche Ordnung wiederherzustellen und dem Land eine Zukunft zu geben, so Bröckelmann-Simon.

MISEREOR ist eine der letzten Hilfsorganisationen, die noch in Simbabwe tätig sein und Unterstützung leisten kann. Es gebe zurzeit 67 laufende Projekte für MISEREOR-Partner in Höhe von 8,6 Millionen Euro.

Spendenkonto: 10 10 10 Pax Bank eG, BLZ 370 601 93, Stichwort: Simbabwe

DRK BEREITET TRINKWASSER AUF

Das Deutsche Rote Kreuz hat am Mittwoch eine Trinkwasseraufbereitungsanlage nach Simbabwe gesandt, um die Cholera zu bekämpfen. Die Frachtmaschine landet am Donnerstag in Simbabwes Hauptstadt Harare. Die Ladung wiegt 20 Tonnen, die Kosten für den dreimonatigen Einsatz belaufen sich einschliesslich Personal auf rund 580.000 Euro.

Die Anlage wird von einem sechsköpfigen Team betreut, das zum Teil schon in Simbabwe eingetroffen ist. An Bord des Fliegers ist der Dortmunder DRK-Trinkwasserexperte Marcus Richter. Weitere Experten aus Deutschland und Österreich treffen in den nächsten Tagen in Simbabwe ein.

Die Trinkwasseranlage kann täglich bis zu 600.000 Liter Wasser produzieren. Damit können jeden Tag 40.000 Menschen mit sauberem Wasser versorgt werden. Das DRK wird auch sanitäre Anlagen bauen und Hygieneschulungen durchführen. Trinkbares Wasser, saubere Toiletten und Waschplätze sind die effektivsten Mittel, um Cholera einzudämmen.

DRK-Spendenkonto: Konto: 41 41 41, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00, Stichwort: Simbabwe

ADH: TAUSEND TODESOPFER

Nach Einschätzung der Aktion Deutschland Hilft wird die um sich greifende Cholera noch mindestens drei bis vier Monate im Land grassieren. Derzeit gehe man von etwa tausend Todesopfern und mindestens 18.400 erkrankten Menschen aus. Andererseits sei festzuhalten, dass in jenen Gebieten mit langfristigen Wasser- und Hygieneprojekten kaum Erkrankungen registriert würden. So betreibe der Bündnispartner World Vision seit Jahren unter anderem in den Grenzgebieten zu Mosambik intensiv Hygieneaufklärung; zudem würden Brunnen errichtet und Wassertanks aufgestellt. Die Opfer der Cholera unterstützt World Vision mit der Ausgabe von Wasserreinigungstabletten und Dehydrierungsmitteln, außerdem wurden in Südafrika 14 Tonnen medizinischer Güter gekauft, die an den Cholera-Brennpunkten verteilt werden.
 
Erheblich erschwert wird die Lage durch den anhaltenden Streik der Ärzte und Krankenschwestern. Mittlerweile befindet sich rund die Hälfte des Pflegepersonals im Ausstand, um gegen die schlechten Arbeitsbedingungen zu protestieren. Angesichts dieser Entwicklung werden die Johanniter die vier von ihnen betreuten Krankenhäuser in den östlichen Provinzen Simbabwes verstärkt mit Medikamenten versorgen. Auch action medeor hat gestern per Seefracht eine zweite Lieferung mit medizinischen Hilfsgütern in Richtung Simbabwe verschickt, die Verteilung erfolgt über den Bonner Bündnispartner HELP.
 
Stichwort: Cholera Simbabwe und südliches Afrika, Spendenkonto 10 20 30, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00

9.000 KRANKE IN HARARE

Besonders betroffen ist nach Angaben der Welthungerhilfe die Hauptstadt Harare, in der 9.000 Menschen unter der Krankheit leiden. "Einen solchen Ausbruch der Cholera haben wir in Afrika seit mehr als 10 Jahren nicht mehr erlebt", berichteten die Projektleiter der Welthungerhilfe in Simbabwe.

??Die Welthungerhilfe will ihr mobiles Wasser-Nothilfeteam ausbauen. Seit Juli 2008 versorgt die Welthungerhilfe mit anderen Organisationen den gesamten Norden des Landes mit sauberem Trinkwasser. Sobald Cholera-Fälle an einem Ort gemeldet werden, kümmert sich das Nothilfeteam um die betroffenen Menschen. Es werden Tanks an zentralen Orten aufgestellt, die kontinuierlich mit sauberem Wasser gefüllt werden. Die Familien erhalten Trinkwasserkanister, Entkeimungstabletten und Seife. Außerdem werden in Absprache mit den lokalen Behörden die Abwasserkanäle gereinigt oder große Müllberge abtransportiert.

Parallel dazu organisieren die Mitglieder des Nothilfeteams Aufklärungskampagnen in den betroffenen Stadtteilen. Insgesamt profitieren 40.000 Menschen von diesen Maßnahmen.??Um den Ausbruch der Epidemie auch in den ländlichen Gebieten einzudämmen, setzt die Welthungerhilfe 143 Wassersysteme in Kliniken vor allem in kleinen Städten durch finanzielle Mittel der EU instand. Die gesamte Infrastruktur sowie die medizinische Versorgung ist in den letzten Jahren in Simbabwe völlig zusammengebrochen.

Sparkasse KölnBonn, Welthungerhilfe-Kontonummer 1115, BLZ 370 501 98, Stichwort: Nothilfe

 


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