Belém/Berlin (epo.de). - Rund 80.000 Aktivisten nehmen am 9. Weltsozialforum (WSF) vom 27. Januar bis 1. Februar im brasilianischen Belém teil. Die jährliche Alternativ-Konferenz zum Weltwirtschaftsforum in Davos (WEF) steht ebenso wie das WEF im Zeichen der globalen Finanzkrise und ihren Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Delegierte von rund 4.000 sozialen Bewegungen, indigenen Völkern, Gewerkschaften, Kirchen und nichtstaatlichen Organisationen aus 150 Ländern sind in der Amazonas-Metropole vertreten und debattieren unter dem Motto "Eine andere Welt ist möglich" Gegenentwürfe zu einer auf Gewinnmaximierung ausgerichteten globalisierten Welt.
Die europäischen Länder sind in Belém mit großen Delegationen vertreten. Allein die europäischen Attac-Organisationen sandten ein 30-köpfiges Team an den Amazonas. "Wenn sich kommende Woche ein elitärer Zirkel aus Politik und Ökonomie zum Weltwirtschaftsforum in Davos trifft, sagen wir in Belem laut nein zu einer Welt, in der Profite mehr zählen als Menschen", kündigte Alexis Passadakis vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis an. "Finanzkrise, Hungerkrise, Klimakrise, Energiekrise: Die Bankrotterklärung des neoliberalen Weltwirtschaftssystems liegt auf dem Tisch. In Belém werden wir unsere Alternativen zu einer Globalisierung im Dienst der Konzerne und des großen Geldes diskutieren und sichtbar machen. Geplant ist zudem, für März einen globalen Aktionstag zur Krise zu beschließen."
Den Schwerpunkt der Attac-Aktivitäten beim WSF bildet das dreitägige Seminar "For a Global Answer to the Financial Crisis", das die europäischen Attac-Netzwerke gemeinsam mit anderen Organisationen wie Action Aid, Eurodad, Networkers South-North, Tax Justice Network, Our World is Not for Sale und War on Want anbieten. "Mit Teilnehmern aus aller Welt wollen wir die Ursachen der globalen Finanzkrise analysieren, unsere Alternativen formulieren und uns auf eine gemeinsame Strategie zur Mobilisierung der sozialen Bewegungen weltweit verständigen", sagte Hugo Braun, ebenfalls Mitglied des Attac-Koordinierungskreises.
Zudem wird es ein globales Attac-Treffen beim WSF geben, um gemeinsame Ziele und Aktivitäten zu diskutieren. Hugo Braun: "Ob bei ihren G8- oder G20-Gipfeln oder demnächst wieder in Davos: Die Herrschenden dieser Welt kommen immer wieder zusammen, um ohne jede demokratische Legitimation über das Schicksal aller Menschen zu bestimmen - in ihrem Interesse versteht sich. Das WSF streut Sand ins Getriebe dieses Versuchs der Machtmonopolisierung."
Brasilien: Entwicklungsminister der G20 beraten über Hunger, Armut und Ungerechtigkeit (DLF) Für Deutschland ist Ministerin Svenja Schulze (SPD) nach Rio de Janeiro gereist. Thema des zweitägigen Treffens ist der »weltweite Kampf gegen Hunger, Armut und soziale Ungleichheit« (der nie gewonnen wird). Die G20 wollen außerdem über eine »Milliardärssteuer« beraten.
Klimawandel: Ein unverantwortliches soziologisches Experiment In nur wenigen Jahrzehnten wird die Arktis im Sommer eisfrei sein. In den Alpen werden die Gletscher verschwinden. Die Welt, in der wir leben, wird dadurch komplett verändert. Ein Vortrag des Klimaforschers Dirk Notz.
Klimaschutz scheitert an unserem Menschsein Warum klappt es nicht besser mit dem Klimaschutz? Weil Menschen Meister im Verdrängen sind, dazugehören wollen, Informationen filtern. Wir brauchen nicht mehr Wissen über die Klimakrise, sondern über diese zutiefst menschlichen Mechanismen. Ein DLF Kommentar (04:24) von Kathrin Kühn, Deutschlandfunk
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"U.S. Budgetary Costs of Post-9/11 Wars Through FY2022: $8 Trillion"