Prof. Dr. Walden Bello lehrt als Soziologe an der University of the Philippines in Diliman/Quezon City. Der 64jährige ist Präsident der Freedom from Debt Coalition und Senior Analyst der NGO
Focus on the Global South in Bangkok. 2003 erhielt er für sein Engagement gegen die neoliberale Politik internationaler Finanzinstitutionen wie IWF und Weltbank den Alternativen Nobelpreis.
Bello wurde 1945 in Manila geboren und studierte Soziologie in Princeton (USA), als Ferdinand Marcos 1972 die Macht auf den Philippinen übernahm. Für die nächsten 20 Jahre führte Bello die internationale Demokratie- und Menschenrechtsbewegung gegen die Marcos-Diktatur an. 1978 wurde er wegen der Besetzung des philippinischen Konsulats in San Francisco für drei Wochen inhaftiert.
Um die Verstrickung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in die Finanzierung des Marcos-Regimes bekannt zu machen, brach Walden Bello ins Weltbank-Hauptquartier in Washington ein. Die von ihm sichergestellten 3.000 Seiten vertraulicher Dokumente bildeten die Basis für sein Buch “Development Debacle: The World Bank in the Philippines”, das 1982 erschien.
Nach dem Fall der Marcos-Diktatur 1986 arbeitete Bello für die NGO
Food First in den USA und wies mit dem Buch “Dragons ins Distress” sechs Jahre vor dem Platzen der Spekulationsblase in Asien auf das problematische Entwicklungsmodell der “Tigerstaaten” hin.
Bei Protesten gegen die Politik der Welthandelsorganisation
WTO wurde Bello 1999 in Seattle von der Polizei verprügelt, zwei Jahre später während des Gegengipfels zum G8 Gipfel in Genua von der italienischen Polizei festgenommen.
Walden Bello ist Autor und Mitautor von 14 Büchern. Er hat Greenpeace Südostasien und die philippinische Partei “Akbayan” mit aufgebaut und engagiert sich nach wie vor in zahlreichen NGOs.
Artikel:
Walden Bello: “Der Süden tüftelt an regionalen Lösungen”