Lawrence H. SummersNew York/Berlin (epo.de). - Der wichtigste Wirtschaftsberater in der Administration von US-Präsident Barack Obama, Lawrence H. Summers, hat im vergangenen Jahr fünf Millionen Dollar vom Hedge-Fonds D. E. Shaw erhalten. Weitere insgesamt 2,7 Mio. Dollar erhielt Summers als Honorare für Reden vor Wall Street-Firmen. Das berichtete am Wochenende die New York Times. Summers soll als Direktor des National Economic Council die Regulierungspolitik für die Finanzindustrie koordinieren - auch für Firmen, von denen er Geld erhielt.

Ben LaBolt, einer der Sprecher des Weißen Hauses, sagte der New York Times, die Zahlungen für Summers brächten diesen nicht in Konflikt mit seiner Aufgabe. Die vom Weißen Haus veröffentlichte Liste der angabepflichtigen Tätigkeiten Summers’ umfasst 40 Einträge von Zahlungen, darunter 135.000 Dollar für eine Rede bei der Investmentbank Goldman Sachs.

Summers hatte 1991 bis 1993 als Chefökonom der Weltbank die Deregulierung vorangetrieben. Aufsehen erregte ein Memo vom Dezember 1991, in dem er es in einer Randbemerkung als “einwandfrei” bezeichnete, Giftmüll in Ländern mit den niederigsten Löhnen zu entsorgen und Afrika als “unterverschmutzt” betrachtete: “I think the economic logic behind dumping a load of toxic waste in the lowest wage country is impeccable and we should face up to that ... I've always thought that under-populated countries in Africa are vastly underpolluted.”

Im Kabinett von Bill Clinton war Summers Finanzminister. Nach seinem Ausscheiden wurde er Präsident der Harvard-Universität. Obama hatte während seines Wahlkampfes angekündigt, Lobbyisten vom Weißen Haus fernzuhalten. Als Direktor des Finanzunternehmens D. E. Shaw, mit früher rund 30 Milliarden US-Dollar Umsatz einer der größten Hedge Fonds weltweit, war Summers jedoch nicht offiziell als Lobbyist registriert.

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