oas gipfelPort of Spain/Berlin (epo.de) - Die Staaten Lateinamerikas und die USA rücken wieder näher zusammen. Das Ergebnis des Gipfels der Organisation amerikanischer Staaten (OAS) und das Dialog-Angebot von US-Präsidente Barack Obama wurden in der südlichen Hemisphäre überwiegend positiv aufgenommen. Obama hatte auf dem Gipfel in Trinidad-Tobago am Wochenende eine "Partnerschaft auf Augenhöhe" versprochen. Obama selbst sah "potenziell positive Signale" auch in den Beziehungen zu Kuba und Venezuela.

Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva erklärte, der OAS-Gipfel werde die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und den Staaten der Karibik, Mittel- und Südamerikas auf eine neue Stufe stellen. Der Präsident von Honduras, Manuel Zelaya, begrüßte die Bereitschaft Obamas, sich die Anliegen der mittelamerikanischen Staaten anzuhören, und sprach von einer "größeren Offenheit, mehr Dialog und mehr Respekt" von seiten der US-Regierung.

Wichtigster Punkt der Beratungen waren die Auswirkungen der Wirtschaftskrise. Darüber hinaus standen Sicherheitsfragen, Fragen der Energieversorung und das Problem des Drogenhandels im Mittelpunkt. Die  34 Staats- und Regierungschefs verwiesen darauf, in ärmeren Staaten könne die Krise für Millionen Menschen vermehrte Armut bedeuten. Obama zufolge könnte ein mit 100 Millionen US-Dollar ausgestatteter Wachstumsfonds kleineren Unternehmen dabei helfen, die Krise zu meistern.

NEUE POLITIK GEGENÜBER VENEZUELA UND KUBA

US-Präsident Obama und Venezuelas Staatschef Hugo Chávez signalisierten beide die Bereitschaft, die unter US-Präsident George W. Bush abgekühlten Beziehungen wiederzubeleben. Chávez kündigte an, er werde wieder einen Botschafter nach Washington entsenden. "Ich will dein Freund sein", sagte er bei seiner ersten Begegnung mit Obama.

Auch gegenüber Kuba signalisierte Obama Gesprächsbereitschaft. Beim Bemühungen um bessere Beziehungen müsse aber ein demokratisches Kuba im Zentrum stehen, sagte Obama, einen schnellen Wandel werde es nicht geben. Mehrere Staats- und Regierungschefs aus Lateinamerika hatten Obama dazu aufgefordert, das Embargo gegenüber Kuba sofort zu beenden. Kuba war nach der Revolution Fidel Castros 1962 aus der OAS ausgeschlossen worden. Boliviens Präsident Evo Morales erklärte, es sei die Pflicht Obamas, "den politischen und wirtschaftlichen Schaden zu reparieren, der Kuba zugefügt wurde".

Kubas Staatschef Fidel Castro sage nach dem Ende des Gipfels, Obamas Ausführungen zum Embargo gegen sein Land seien "zu knapp und ausweichend" gewesen. Die seit 47 Jahren bestehende Wirtschaftsblockade lasse die Menschen auf Kuba noch immer leiden, schrieb Castro auf der Website Cubadebate. Obama hatte vor dem OAS-Gipfel Reiseerleichterungen für  kubanischstämmige US-Bürger verkündet. Obama räumte Fehler der US-Politkk ein, betrachtet die Kubaner nach einem Bericht der Washington Post aber als "nicht frei": ""The policy that we've had in place for 50 years hasn't worked the way we want it to. The Cuban people are not free."

Final Declaration of the Commitment of Port of Spain
www.summit-americas.org

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