Berlin (epo). - Die Vereinten Nationen sehen in der Mikrofinanzierung eine realistische Möglichkeit, die Lebensqualität von Millionen Menschen in den Entwicklungsländern zu verbessern. Der in Rom ansässige Internationale Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) gab jetzt bekannt, dass am 18. November das von den Vereinten Nationen erklärte "Internationale Jahr der Kleinstkredite 2005" an mehreren Börsenplätzen wie New York oder Mailand eingeläutet werden soll.



Die Mikrofinanzierung hat sich laut IFAD im Kampf gegen die Armut bewährt. Da das Mikrokreditwesen durch eine extrem hohe Rückzahlungsquote besteche - 96,2 Prozent seien es beispielsweise auf den Philippinen - stoße es bei kommerziellen Banken auf immer größere Zustimmung.

Die Mikrofinanzierung bringt Armut mit einem fehlenden Zugang zu Kapital in Verbindung. Sie verfolgt deshalb das Ziel, ärmeren Haushalten Kredit- und Sparprogramme zur Hand zu geben, die sie befähigen sollen, Einkommen zu schaffen und zu steigern.

"Die meisten der Notleidenden dieser Welt haben keinen Zugang zu grundlegenden Finanzdienstleistungen, die ihnen dabei helfen könnten, ihre Vermögenswerte angemessen zu verwalten und Einkommen zu schaffen", so Lennart B?ge, Präsident des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung. Die in Rom angesiedelte UN-Organisation sieht in der Bereitstellung von Finanzdienstleistungen eine reelle Chance, das Leben der Armen in Entwicklungsländern positiv zu verändern und jährlich Millionen Menschen aus der Armut zu helfen.

Im Verlauf der letzten sechs Jahre hätten Mikrofinanzprogramme in vielen Teilen der Welt dazu beigetragen, Not leidenden Menschen mit kleinen Beträgen zwischen 50 und 500 US-Dollar aus dem sozialen Elend zu helfen, so der IFAD. Zu den wichtigsten Zielgruppen gehören Frauen, die finanziell auf eigene Füße gestellt, in die Verbesserung der familiären Lebenssituation investieren.

2005 ist das Stichjahr für das im Februar 1997 auf dem Mikrokreditgipfeltreffen in Washington gesetzte Ziel, 100 Millionen der weltärmsten Familien zu Existenzgründungsdarlehen zu verhelfen. Ende 2001 gaben 2.186 Mikrokreditinstitutionen bekannt, 54,9 Millionen Kunden mit einem Darlehen ausgestattet zu haben, von denen 26,8 Millionen - 21,2 Millionen Frauen - als extrem arm eingestuft werden.

Zu den bekanntesten und führenden Mikrofinanzinstitutionen zählt die Grameen-Bank in Bangladesch. Ihr Netzwerk erstreckt sich inzwischen auf 41.000 Dörfer, auf mehr als die Hälfte aller bangladeschischen Ortschaften. Die Zahl ihrer Kunden liegt bei 2,4 Millionen. 95 Prozent von ihnen sind Frauen.

IFAD-Hintergrundbericht:
Den ländlichen Armen den Sieg über die Armut ermöglichen (PDF-Datei, 30KB)
IFAD
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