![Thomas Gebauer. Foto: medico Thomas Gebauer. Foto: medico](/images/stories/portraits/gebauer_thomas.jpg)
"Im Gegensatz zu den Banken gelten die Bauern in Nicaragua, die Programme für eine zivile Konfliktlösung in Südafrika und selbst die Entminung in Afghanistan nicht als 'systemrelevant'", erklärte Gebauer. Er forderte ein radikales Umdenken in der Entwicklungspolitik. Der "Trickle-Down-Effekt" - das allmähliche "Durchsickern" des im Zuge einer nachholenden Entwicklung erworbenen Wohlstandes in Entwicklungsländern zu den Armen - sei ausgeblieben.
Auch das zweite "Allheilmittel der globalen Armutsbekämpfung", die im Jahr 2000 von den Vereinten Nationen verkündeten Millennium-Entwicklungsziele, hält Gebauer für nicht mehr erreichbar. Zu den Zielen gehört, die Zahl der in absoluter Armut lebenden Menschen auf der Erde bis zum Jahr 2015 zu halbieren.
Es brauche "einen neuen globalen Sozialvertrag", erklärte Gebauer. Nur in einem solchen Kontext könne Hilfe dazu beitragen, nachhaltig Strukturen der Ausgrenzung und Armut zu überwinden.
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medico-Geschäftsführer Thomas Gebauer führte die Spendensteigerung unter anderem auf vermehrte öffentliche Aktivitäten im Zusammenhang mit dem 40-jährigen Jubiläum zurück. "Es zeigt sich aber auch, dass die medico-Spenderinnen und Spender gerade in Zeiten der Krise ein Zeichen ihrer Solidarität setzen wollen."
medico international setzt sich seit 1968 für das Menschenrecht auf Gesundheit ein und unterstützt die Arbeit von Gesundheitsinitiativen, Menschenrechtsgruppen oder Gemeindeorganisationen sowie deren globalen Vernetzungen. 1997 wurde medico mit anderen Mitgliedern der internationalen Kampagne zum Verbot von Landminen mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Jahresbericht 2008 (PDF)
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