Berlin (epo). - Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul hat ein neues Positionspapier des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) vorgestellt. Die Infektionsrate lasse sich senken, wenn auf allen Ebenen zusammen gearbeitet werde, sagte die Ministerin.

"Im vergangenen Jahr waren weltweit 38 Millionen Menschen HIV-positiv, davon mehr als 25 Millionen in Sub-Sahara-Afrika. Allein im südlichen Afrika haben 12 Millionen Kinder wegen der Aids-Pandemie Vater oder Mutter oder gar beide Elternteile verloren. Das bedeutet für jedes dieser Kinder unermessliches Leid, Einsamkeit und zudem schlechte Startchancen für die Zukunft", erklärte Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul anlässlich der Vorstellung des Positionspapiers des Bundesentwicklungsministeriums zur weltweiten Aidsbekämpfung in Berlin.

"Die rot-grüne Bundesregierung hat seit 1998 die Bekämpfung von HIV/Aids systematisch zu einem Schwerpunkt der Entwicklungszusammenarbeit ausgebaut. Wir haben die jährlichen Mittel von damals 20 Millionen Euro auf nun 300 Millionen Euro ausgeweitet. Damit waren wir 2003 weltweit der drittgrößte bilaterale Geber. Zudem haben wir die Berücksichtigung der HIV/Aidsbekämpfung in alle Maßnahmen der Entwicklungszusammenarbeit integriert", betonte Wieczorek-Zeul. Diesen Aspekt habe die UN-Organisation zur HIV/Aidsbekämpfung, UNAIDS als vorbildlich in ihren Maßnahmenkatalog aufgenommen.

"Wir stehen der Ausbreitung von HIV/Aids nicht hilflos gegenüber. Wenn wir auf allen Ebenen ansetzen, ein Umdenken bei den politisch Verantwortlichen erreichen, die Zivilgesellschaft einbeziehen und Prävention mit Behandlung verbinden, lassen sich die Infektionsraten senken, und viele Menschen können gerettet werden", sagte die Ministerin. So gebe es positive Beispiele in Uganda, Thailand und Brasilien.

Um Erfolge in der HIV/Aidsbekämpfung zu erzielen, setzt sich die Bundesregierung nach BMZ-Angaben für eine engere Verzahnung von bilateralen und multilateralen Ansätzen ein, ebenso wie für die Bereitstellung kostengünstiger Medikamente für Menschen in Entwicklungsländern. Zudem verbinde das deutsche Konzept Prävention mit Beratung, Betreuung und Behandlung.

"Prävention bedeutet vor allem Aufklärung, Bildung und die Nutzung von Kondomen. Alle Programme, die statt der Nutzung von Kondomen ausschließlich auf Abstinenz abzielen, gehen an der Lebensrealität vorbei und haben keine ausreichend positiven Wirkungen", unterstrich Wieczorek-Zeul.

 BMZ


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