Kinder in Brasilien. Foto: epo.deNew York (epo.de). - Lungenentzündungen sind weltweit die häufigste Todesursache für Kinder unter fünf Jahren. Jährlich sterben rund 1,8 Millionen Kinder an der Krankheit, obwohl sie mit kostengünstigen Antibiotika leicht behandelt werden könnten, berichteten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UN-Kinderhilfswerk UNICEF am Montag in New York. Die beiden Organisationen stellten einen Aktionsplan vor, mit dem die Kindersterblichkeit durch diese Krankheit in 68 besonders stark betroffenen Ländern verringert werden soll.

Nach den Schätzungen des "Global Action Plan for Prevention and Control of Pneumonia" könnten über fünf Millionen Kinderleben im Lauf der nächsten sechs Jahre gerettet werden, wenn Kinder besser geschützt und behandelt würden. "Lungenentzündung ist die Haupttodesursache für Kinder unter fünf Jahren und tötet täglich mehr als 4.000 Kinder", sagte UNICEF-Direktorin Ann M. Veneman. "Wirksame Interventionen, um Todesfälle durch Lungenentzündung zu reduzieren, müssen häufiger angewendet werden und für gefährdete Kinder leichter verfügbar sein."

"Es gibt einfache und wirksame Behandlungsmöglichkeiten, um das Leben von Mädchen und Jungen zu retten. Wir dürfen es nicht hinnehmen, dass diese Mittel Millionen Kindern nicht zur Verfügung stehen", sagte Regine Stachelhaus, Geschäftsführerin von UNICEF Deutschland.

Am ersten Welttag des Kampfes gegen Lungenentzündungen kommen am Montag Experten von mehr als 50 Organisationen zu einem Weltgipfel in New York zusammen. Der dort von UNICEF und WHO vorgestellte Aktionsplan zielt darauf ab, das Bewusstsein für Lungenentzündung als Haupttodesursache von Kindern zu erhöhen und die Kindersterblichkeit durch Lungenentzündungen zu senken. Erreicht werden soll dies durch Aufklärung zu Ernährung und Hygiene wie Händewaschen mit Seife, Maßnahmen gegen Untergewicht und gegen Luftverschmutzung in Innenräumen, Impfschutz gegen Pneumokokken, Haemophilus Influenzae (Hib), Keuchhusten, Masern, Prävention von HIV/AIDS sowie Zinkgaben für Kinder mit Durchfallerkrankungen sowie die Behandlung von erkrankten Kindern mit Antibiotika anhand von Standards, um eine flächendeckende Betreuung in Gesundheitszentren und Krankenhäusern zu gewährleisten.

Todesfälle durch Lungenentzündung seien eng mit Mangelernährung, Armut und unzureichendem Zugang zu Gesundheitsdiensten verbunden, so WHO und UNICEF. Der Aktionsplan sieht daher auch die Verbesserung von Gesundheitssystemen und Ausbildung von Gesundheitspersonal vor. Die Kosten für die Umsetzung des Aktionsplans in 68 besonders betroffenen Ländern bis zum Jahr 2015 werden auf 39 Milliarden US-Dollar geschätzt. Eine "Global Task Force on Pneumonia", der neben UNICEF und WHO weitere UN-Organisationen, Nichtregierungsorganisationen und akademische Institutionen angehören, soll ab sofort den weltweiten Kampf gegen die Krankheit koordinieren.

www.unicef.de
www.who.int

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