cccBerlin (epo.de). - Die Kampagne für Saubere Kleidung unterstützt die Asiatische Grundlohn-Kampagne (Asia Floor Wage, AFW). Die Beschäftigten an den Nähbänken der verschiedenen Länder Asiens sollten nicht länger gegeneinander ausgespielt werden, forderte Berndt Hinzmann von der Kampagne für Saubere Kleidung jetzt in Berlin. Ein höherer Grundlohn in Asien würde nach Ansicht der Kampagne auch Arbeitern in in Zentralamerika, Afrika oder Osteuropa zugute kommen.

Die Textilproduktion in Asien mache bereits jetzt die Mehrheit des globalen Gesamtgeschäftes mit konfektionierter Kleidung aus, erklärte die Kampagne für Saubere Kleidung. Asiatische Arbeiterinnen und Arbeiter stellten nicht nur die Mehrheit der Textilarbeiter weltweit, ihre Löhne seien auch die niedrigsten.

"Mit dem innovativen Vorstoß der Zivilgesellschaft wäre ein Lohndumping unter den produzierenden Ländern ausgeschlossen", sagte Sandra Dusch Silva von der Kampagne für Saubere Kleidung. Auf unterschiedlichen Ebenen der globalen Lieferkette, einschließlich der multinationalen Unternehmen, will die Kampagne Druck ausüben, um den "Asiatischen Grundlohn" durchzusetzen. Auch die jeweiligen Regierungen würden dabei in den Fokus genommen, damit diese Regulierungen für transnationale Konzerne etablieren.

Bisher lebten die Frauen, die überwiegend in der Bekleidungsindustrie beschäftigt sind, unter ärmlichen Bedingungen, so die Kampagne. Ein Verhaltenskodex und Zertifizierungen änderten daran nichts. Der asiatische Grundlohn für das Jahr 2009 müsste bei 475 Dollar PPP pro Monat liegen. Bei der Berechnung wird das Konzept der Purchaising Power Parity (PPP) bzw. der Kaufkraftparität (KKP) der Weltbank verwendet.

Die von einem breiten Bündnis berechnete und auf verschiedene Länder übertragbare "Benchmark" erhält weltweit Unterstützung von Menschen- und Arbeitsrechtsorganisationen sowie Gewerkschaften. "Discounter und Markenfirmen scheinen nicht ernsthaft interessiert, dass die Löhne steigen und die exzessiven Zwangsüberstunden beendet werden. Daran ändern auch so genannte Social-Business-Projekte nichts, bei denen Ein-Euro-Turnschuhe für die Dritte Welt promotet werden. Wir wollen mit dem Protest Druck aufbauen, dass sich dies ändert", so Sandra Dusch Silva.

www.saubere-kleidung.de

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