make_finance_work_150Berlin (epo.de). - Ein internationales Netzwerk, dem nichtstaatliche Organisationen, kirchliche und gewerkschaftliche Gruppen sowie das globalisierungskritische Netzwerk Attac angehnören, hat am Dienstag eine Unterschriftenkampagne unter einen Offenen Brief an die Staats- und Regierungschefs der G20-Länder gestartet. Mit der Kampagne sollen die Staats- und Regierungschefs der führenden Industrie- und Schwellenländer aufgefordert werden, für die Einführung einer Umsatzsteuer auf den Handel mit Finanzvermögen zu sorgen.

Auch ein unter der Internetadresse www.steuergegenarmut.de lancierter Filmspot mit den Schauspielern Heike Makatsch und Jan Josef Liefers wirbt für das Anliegen einer Finanztransaktionssteuer. In dem Offenen Brief heißt es, infolge der Finanzkrise hätten Millionen Menschen ihren Arbeitsplatz verloren. Überall auf der Welt habe die Armut zugenommen und die Zahl der Hungernden sei um 100 Millionen gestiegen. Die Finanzindustrie müsse jetzt einen angemessenen Anteil an den Lasten der weitgehend von ihr verursachten Krise übernehmen.

Eine Finanzmarktsteuer würde aus der Sicht des Netzwerkes Geld bringen, mit dem die sozialen Folgen der Krise bezahlt und die Armut in der Welt sowie die Klimaerwärmung bekämpft werden können. Sie würde zudem zu mehr Stabilität des Finanzsystems beitragen, indem sie Spekulation und Überliquidität zurückdrängt.

"Wir hoffen auf mehrere hunderttausend Unterschriften bis zum G20-Gipfel im Juni in Toronto", sagte Jesuitenpater Jörg Alt, Initiator der Massenpetition an den Bundestag zur Finanztransaktionssteuer in Deutschland.

"Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, der die Transaktionssteuer angeblich schon für tot erklärt hat, darf nicht Recht behalten", erklärte Detlev von Larcher vom Attac-Koordinierungskreis. "Eine Bankenabgabe ersetzt nicht die Transaktionssteuer, die neben den Banken auch Hedgefonds und andere Akteure auf den Finanzmärkten bezahlen müssen. Die Banken nutzen die Griechenland-Krise, um Spekulationsgeschäfte gegen den Euro zu machen, während die Steuerzahler wieder blechen sollen. Mit der Finanztransaktionssteuer kann solchen sozial schädlichen Machenschaften ein Riegel vorgeschoben werden."

Der zweiminütige Film mit den bekannten Schauspielern Heike Makatsch und Jan Josef Liefers ist unter www.steuergegenarmut.de und auf Youtube zu sehen. Er wurde von der Cinema for Peace Foundation finanziert und am Montag auf deren Gala bei der 60. Berlinale uraufgeführt. Die Filmidee geht auf den britischen Regisseur Richard Curtis und die Robin Hood Tax Campaign zurück.

www.steuergegenarmut.de

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