Stuttgart (epo). - "Brot für die Welt" stellt weitere 4,2 Millionen Euro für 31 Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika zur Verfügung. Schwerpunkte sind die Bekämpfung von HIV/Aids und die Förderung von Kleinkrediten. Der Bewilligungsausschuss der evangelischen Entwicklungsorganisation genehmigte in Stuttgart unter anderem mehr als 300.000 Euro für ein Basisgesundheitsprogramm der Vereinigung baptistischer Kirchen in Kamerun.
Die Infektionsrate von HIV/Aids liegt in Kamerun bei etwa zwölf Prozent, 60 Prozent der Betroffenen sind Frauen. "Die Frauen können sich aufgrund ihrer untergeordneten Stellung schlecht wehren und sind darum vielfach Opfer von sexuellen Übergriffen. Dadurch sind sie in hohem Maße gefährdet, mit HIV/Aids oder anderen sexuell übertragbaren Krankheiten angesteckt zu werden", erklärte die Direktorin von "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel. Das Basisgesundheitsprogramm trage zu ihrem Wissen über die Infektionsgefahren bei und bemühe sich, ihr Selbstbewusstein so weit zu stärken, dass sie sich gegen Übergriffe zur Wehr setzen. Infizierte Frauen und Kinder erhalten in den Zentren die nötige medizinische Behandlung. Mit dem Projekt werden insgesamt 55.000 Menschen erreicht.
Einen zweiten Schwerpunkt der Förderungen bildete die Vergabe von Mikrokrediten. So wird etwa in diesem Jahr die ökumenische Organisation ECLOF, die Kreditfonds in weltweit 34 Ländern unterhält, mit rund 290.000 Euro unterstützt. Besonders Frauengruppen und Kleinbauern erhalten durch die Darlehen die Chance, sich ein Einkommen zu schaffen und wirtschaftlich unabhängiger zu werden. "Es ist bewundernswert, mit wie wenig Startkapital Frauen in der Lage sind, nicht nur die Lebensbedingungen der eigenen Familie, sondern des ganzen Dorfes nachhaltig zu verbessern," sagte Füllkrug-Weitzel.
Die Kleinkredite lösten häufig einen "Schneeballeffekt" aus und setzten eine Lawine von Verbesserungen der sozialen Infrastruktur in den ärmsten Kommunen in Gang. Füllkrug-Weitzel: "Außerdem helfen solche Projekte armen Menschen dabei, Würde und Selbstbestimmung wieder zu erlangen, die ihnen die Armut geraubt hat. Das ist für kirchliche Entwicklungshilfe ein entscheidendes Kriterium."