
Nach Angaben des IKRK haben weitere 3.000 Menschen aus Jos in Lagern in der angrenzenden Provinz Bauchi Zuflucht gesucht. Dort hatten sich bereits zuvor schon rund 3.800 Menschen angesammelt, die vor den gewalttätigen Zusammenstössen im Januar geflüchtet waren. Freiwillige des Nigerianischen Roten Kreuzes registrieren derzeit die in Bauchi neu angekommenen Vertriebenen und überwachen ihre Lage in Koordination mit der National Emergency Management Agency (Nationale Stelle für das Management von Notsituationen).
Das IKRK ermittelt gemeinsam mit dem Nigerianischen Roten Kreuz die Bedürfnisse der von den Zusammenstössen betroffenen Menschen. Bislang seien etwa 50 Menschen als vermisst gemeldet worden, berichtete das IKRK. Ein Rotkreuz-Team sammele Namen und Fotos, um die Vermissten zu finden und sie wieder mit ihren Familien zusammenzuführen.
Laut Schätzungen der Regierung haben die gewalttätigen Angriffe vom vergangenen Wochenende in fünf Dörfern 30 Kilometer südlich von Jos in der Provinz Plateau Hunderte von Toten gefordert und Tausende dazu gezwungen, ihre Dörfer zu verlassen. Freiwillige des Nigerianischen Roten Kreuzes evakuierten 28 Verletzte in das Universitätsspital Jos und leisteten 137 verletzten Gefangenen im Polizeihauptquartier der Stadt Erste Hilfe.
Das IKRK arbeitet schon seit mehreren Jahren eng mit dem Nigerianischen Roten Kreuz zusammen. Es unterstützt unter anderem die Förderung seiner Einsatzmöglichkeiten in Notsituationen aller Art, einschliesslich gewalttätiger Zusammenstösse.
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