Köln (epo.de). - In Kamerun ist am Donnerstag die Arzneimittelproduktion der Cinpharm S.A. eingeweiht worden. Dabei handelt es sich um die erste State-of-the-Art Anlage in Zentralafrika, die nach WHO-Normen Generika produziert. Die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) hat die Finanzierung mit einem Pool lokaler Banken in Lokalwährung arrangiert.
An der Einweihungsfeier nahmen auch Regierungsvertreter aus Kamerun und den Nachbarstaaten, der Präsident der "Foundation Chirac", die sich gegen minderwertige Arzneimittel einsetzt, sowie Vertreter des indischen Fachpartners Cipla Ltd. teil. "Die moderne Anlage ermöglicht den Zugang zu sicheren und effektiven Arzneimitteln in Zentralafrika. Als einer der größten europäischen Entwicklungsfinanzierer freut es uns besonders, Finanzpartner in diesem Vorhaben zu sein und damit an der industriellen Zukunft Kameruns teilzuhaben", sagte Philipp Kreutz, Mitglied der DEG-Geschäftsführung.
Cinpharm ist nach Angaben der DEG Teil der mittelständischen Unternehmensgruppe Cadyst-Invest S.A. (Cadyst), ein bedeutender Mehlproduzent in Kamerun und Marktführer in der Herstellung von Nudeln. Anfang 2006 erwarb Cadyst die stillgelegte Pharmaproduktion Cinpharm und modernisierte diese nach internationalen Standards. Fachpartner von Cadyst ist Cipla Ltd., ein renommierter indischer Generikaproduzent, der die notwendige Produktions- und Fertigungstechnologie nach Kamerun überträgt.
Die DEG hat die Investition ermöglicht, indem sie mit einer Garantie die langfristige Finanzierung in Lokalwährung durch verschiedene Banken initiiert hat. Das DEG-Risiko beträgt rund 6 Mio. Euro. Zudem vermittelte die DEG einen anerkannten Pharma-Experten, der maßgeblich am Konzept der Anlage mitgewirkt hat und Cinpharm beim Aufbau der Betriebsorganisation begleitet und berät. Außerdem unterstützt die DEG die Einführung eines Risikomanagementsystems aus Mitteln für Begleitmaßnahmen.
Cinpharm ist der erste inländische Produzent unentbehrlicher Generika, darunter Malariamedikamente, Antibiotika, Schmerzmittel sowie Medikamente gegen Magen- und Darmerkrankungen. Dadurch können laut DEG teure Medikamentenimporte eingespart und Nettodeviseneffekte in Höhe von 40,8 Mio. Euro pro Jahr erzielt werden. Außerdem entstehen rund 270 neue qualifizierte Arbeitsplätze.
Der gesicherte Zugang zu Medikamenten in Schwellen- und Entwicklungsländern ist der DEG ein besonderes Anliegen. So finanzierte sie 2009 bereits die Produktion von Arzneigrundstoffen in Indien und gewährte 2008 dem Hersteller eines Wirkstoffes für Malariamedikamente in Ostafrika ein beteiligungsähnliches Darlehen.
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