Bonn (epo.de). - Die Welthungerhilfe verteilt ab Freitag Nahrungsmittel in Kirgisistan. Mehr als 31 Tonnen Kartoffeln würden an bedürftige Usbeken und Kirgisen in der Stadt Osh geliefert, teilte die Organisation in Bonn mit. Die Stadt Osh im Süden des Landes hatte im Mittelpunkt der gewalttätigen Auseinandersetzungen gestanden. Rund 15.500 Menschen erhalten damit ein wichtiges Grundnahrungsmittel, mit dem die Familien eine Woche auskommen können.
Die Kartoffeln wurden nach Angaben der Welthungerhilfe in der Umgebung von Osh gekauft, um auch die einheimischen Kleinbauern zu unterstützen. Die Nahrungsmittel werden in den beiden Stadtdistrikten Amir-Timur und Furkat verteilt. Furkat war besonders von den gewalttätigen Auseinandersetzungen betroffen und viele Usbeken aus dem Umland sind dorthin geflüchtet.
"Die Menschen, die nach den Ausschreitungen in Osh geblieben sind und dort bei Verwandten Unterschlupf gefunden haben, werden bisher gar nicht versorgt. Wir müssen doch auch denen helfen, die nicht über die Grenze geflohen sind", erklärte Alexander Poltavtzev, der lokale Projektleiter der Welthungerhilfe in Osh. Die Kartoffeln würden zu gleichen Teilen an usbekische und kirgisische Familien verteilt, die ebenfalls von der schwierigen wirtschaftlichen Lage im Land betroffen sind. Damit sollen ethnische Spannungen in den beiden Stadtbezirken verringert werden.
Gleichzeitig bereitet die Welthungerhilfe die Lieferung von Kindernahrung nach Osh vor. In den kommenden Tagen sollen Lastwagen aus Kirgisistan ins benachbarte Tadschikistan fahren, um Milchpulver, Gries und Windeln abzuholen, damit besonders Kleinkinder besser versorgt werden können.
Die Welthungerhilfe ist seit 1994 in Kirgisistan tätig und hat seither insgesamt zehn Projekte im Wert von 2,3 Millionen Euro durchgeführt. Die aktuellen Projektmaßnahmen finden in den Provinzen Osh, Batken und Jalal-Abad mit der lokalen Organisation Agro Foundation for Development (AFD) statt. Dort profitieren mehr als 2.000 Bauern vom Aufbau einheimischer landwirtschaftlicher Kooperativen, die gemeinsam Saatgut für den Anbau von Kartoffeln züchten.
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