aiskonf_2010_100Wien (epo.de). - Jahr für Jahr kommen noch immer rund 400.000 HIV-infizierte Babys zur Welt. Und das, obwohl eine einfache Behandlung das Übertragungsrisiko von Mutter zu Kind auf unter zwei Prozent reduzieren kann. Der Aids-Experte der Kindernothilfe, Frank Mischo, spricht von einem Skandal: "Nur 38 Prozent der betroffenen Mütter bekommen bislang die nötigen Medikamente. Das macht auf dramatische Weise deutlich, wie weit die Weltgemeinschaft vom Millenniumsziel entfernt ist, bis 2010 allen HIV/Aids-Betroffenen den Zugang zu medizinischer Behandlung zu ermöglichen."

Im Rahmen der Welt-Aids-Konferenz in Wien (18. bis 23. Juli) ruft die Kindernothilfe mit dem Aktionsbündnis gegen Aids die Bundesregierung dazu auf, ihren Teil der UN-Vereinbarung zu erfüllen. "Die unkomplizierte und günstige Medikamenten-Therapie, die schon seit 1998 angewandt wird, kann nicht nur 400.000 Kindern jährlich das Leben retten. Sie packt das HIV–Problem auch an der Wurzel", erklärte Glory Alexander von der indischen Stiftung ASHA, die sich mit Unterstützung der Kindernothilfe für die flächendeckende Verteilung der Medikamente einsetzt. "Die Übertragung im Mutterleib ist Ursache für mehr als 90 Prozent der HIV-Infektionen von Kindern."

Mit der Kampagne "In9Monaten.de" fordern die Kindernothilfe und das Aktionsbündnis gegen Aids die Bundesregierung auf, ihren Beitrag dafür zu leisten, dass es bis 2015 keine Mutter-Kind-Übertragungen mehr gibt. "200 Millionen Euro müsste die Bundesregierung jährlich investieren", so Mischo, "so viel zahlt sie momentan aber insgesamt für die weltweite Bekämpfung von Aids, Malaria und anderen schweren Krankheiten."

Erstmals bringt die Kindernothilfe das Thema Mutter-Kind-Übertragungen mit Experten aus der Projektarbeit auf der Welt-Aids-Konferenz ein. Mischo: "Mit Vorträgen und Aktionen zeigen wir, wie die Regierungen der Welt mit überschaubaren finanziellen Mitteln jährlich 400.000 Babys das Recht auf Leben gewährleisten können."

www.kindernothilfe.de
www.in9monaten.de

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