Wiczorek-ZeulBerlin (epo). - Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul hat die Zerstörung von Armenvierteln und gewalttätigen Polizeiaktionen in Simbabwe verurteilt. "Die Regierung in Simbabwe bricht ohne Unterlass die Menschenrechte. Es ist völlig unerträglich, wie die simbabwische Regierung nun auch noch den Ärmsten der Armen im eigenen Land die Lebensgrundlage raubt", sagte Wieczorek-Zeul in Berlin.

Die Afrikanische Union und die afrikanischen Nachbarn dürften die Verletzungen der Menschenrechte in Simbabwe nicht länger hinnehmen, erklärte die Ministerin. "Sie haben die entscheidende Rolle, wenn in Simbabwe Veränderungen zum Besseren erreicht werden sollen."

Ende Mai wurde in Simbabwe mit der Zerstörung von Armenvierteln begonnen. Sie habe dramatische Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der Betroffenen, so Wieczorek-Zeul. Vor allem in der Hauptstadt Harare und in anderen größeren Städten seien ganze Straßenzüge von Planierraupen abgerissen worden. Mehr als 20.000 Straßenhändler, Kleingewerbetreibende und Bewohner der Armenviertel seien inhaftiert, Hunderttausende durch die Zerstörung von Wohnungen obdachlos geworden. "Besonders Kinder, alte und kranke Menschen leiden unter der Kälte. Ihre Gesundheit ist in ernster Gefahr", so die Ministerin. Es sei mehr als zynisch, dass diese Aktion, die sich gegen die eigene Bevölkerung richte, auch noch als "Murambatsvina" - "Müll loswerden" bezeichnet wird.

Die wirtschaftlichen Folgen sind aus des Sicht des deutschen Entwicklungsministeriums katastrophal: der informelle Sektor, der in den letzten Jahren zu einem großen Teil die Versorgung der Bevölkerung gewährleistet habe, sei zum Erliegen gekommen. Die Lebensmittelversorgung sei schlecht.

 BMZ


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