rosen_transfair_kenia_150Köln (epo.de). - Würdige Löhne, die die Lebenshaltungskosten der Blumenarbeiterinnen und ihrer Familien decken, hat die internationale Kampagne "Fair Flowers – Mit Blumen für Menschenrechte" gefordert. Anlässlich des vom Internationalen Gewerkschaftsbund ausgerufenen Welttages für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober erklärte die Kampagne, Hungerlöhne und mangelnder Schutz gegen hochgiftige Pestizide seien noch immer die Realität hunderttausender Arbeiterinnen und Arbeiter in der Blumenindustrie.

In den meisten Blumen produzierenden Ländern gibt es keinen Mindestlohn, der den Arbeiterinnen erlaubt, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen. "In Uganda hat die Regierung bis heute keinen Mindestlohn festgesetzt", berichtet Gertrud Falk von FIAN Deutschland, die die internationale Kampagne "Fair Flowers" koordiniert. "Eine ugandische Blumenarbeiterin verdient nur zwischen 25 und 30 Euro pro Monat. Sie benötigt jedoch allein 50 Euro pro Monat, um eine fünfköpfige Familie ausreichend mit Nahrung zu versorgen."

Selbst wenn es in einigen Ländern gesetzliche Mindestlöhne gebe, reichten diese oft nicht für ein würdiges Leben aus, so die Kampagne. In Ecuador beispielsweise betrage der gesetzliche Mindestlohn 240 US-Dollar im Monat. Das ecuadorianische Amt für Statistik habe aber berechnet, dass eine Familie 500 Dollar pro Monat benötigt, um ihre Grundbedürfnisse zu decken. 



Auf den meisten Blumenfarmen in Afrika und Lateinamerika werden zudem hochgiftige Pestizide verwendet, die Nervenkrankheiten und Krebs verursachen können. "Die BlumenarbeiterInnen sind gegen diese Gifte nicht ausreichend geschützt", sagt Steffi Neumann von Vamos e.V. Münster. "Zurzeit sind Gäste aus Uganda zu Gast bei den Partnern unserer Kampagne und berichten darüber, dass die Wartezeiten zum Wiedereintritt in Gewächshäuser nach dem Sprühen von Pestiziden nicht eingehalten werden. Wenn die ArbeiterInnen daraufhin krank werden, erhalten Sie keinen Lohn und keine Entschädigung".

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Um die Arbeitsbedingungen auf den Blumenfeldern der Welt zu verbessern, können Floristen, Blumenhändler und Konsumenten faire Blumen kaufen. "Auch Kommunen und kirchliche Einrichtungen sollten diese Möglichkeit wahrnehmen", fordert Steffi Neumann im Namen der Kampagne. "Wir alle können Blumen kaufen, die das FLP-Siegel (Flower Label Program) oder das Transfair-Siegel tragen. Beide Siegel garantieren die Einhaltung international gültiger Arbeitsrechte."

Foto: Blumenarbeiterin in Kenia © TransFair

www.flowers-for-human-rights.org

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