Kairo. - Ein vom UN World Food Programme (WFP) gechartertes Schiff hat die umkämpfte libysche Küstenstadt Misrata erreicht. Mehr als 500 Tonnen dringend benötigte Nahrungsmittel, drei Rettungswagen, medizinische und andere Hilfsgüter hätten dadurch an bedürftige Libyer ausgeliefert werden können, teilte das WFP am Dienstag in Kairo mit. Das Schiff hat 350 Tonnen Weizenmehl nach Misrata gebracht, genug um 23.000 Menschen für einen Monat zu ernähren.
Nach Angaben des WFP enthielt die Lieferung auch Nudeln, Reis und Kartoffeln. Zudem sind 84 Tonnen Trinkwasser, 12 Tonnen Medikamente und drei Rettungswagen im Auftrag von UNICEF und anderen internationalen Hilfsorganisationen entladen worden.
Das WFP ist besorgt um den Zugang zu Nahrungsmitteln von Menschen, die von den andauernden Kämpfen in Libyen betroffen sind, besonders Binnenvertriebene und Ausländer. Auch die Versorgungslage insgesamt in Libyen sei besorgniserregend, so das WFP, da die Nahrungsmittelvorräte des Landes zur Neige gehen, ohne dass sie wieder aufgefüllt werden. Je länger der Konflikt andauere, desto mehr Menschen würden höchstwahrscheinlich Ernährungshilfe benötigen. Libyen sei stark von Nahrungsmittelimporten abhängig und könne diese derzeit jedoch nur sehr begrenzt einführen.
Eine frühere WFP-Schiffsladung für Misrata hatte am 7. April mehr als 600 Tonnen Nahrungsmittel in die Stadt gebracht. Lokale Partner vor Ort wie das Libysche Rote Kreuz verteilen die Nahrungsmittel in erster Linie an Krankenhäuser und die bedürftigsten Zivilisten, vor allem Frauen und Kinder.
In Ost-Libyen hat das WFP inzwischen mehr als 200.000 Menschen, mehrheitlich Binnenvertriebene, ausländische Migranten und andere gefährdete Bevölkerungsgruppen mit mehr als 665 Tonnen Nahrungsmittelhilfe unterstützen können. Außerdem hat das WFP mehr als 17.500 Tonnen Nahrungsmittel im Land und der ganzen Region als Teil einer drei Monate und 42 Millionen US-Dollar umfassenden Nothilfeoperation postiert. Durch die Nothilfeoperation müssen mehr als eine Million Menschen mit Nahrungsmitteln in Libyen und den Nachbarstaaten unterstützt werden.
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