iwfBern. - Die Französin Christine Lagarde ist vom Internationalen Währungsfonds (IWF) zur neuen Direktorin berufen worden. Alliance Sud, die entwicklungspolitische Arbeitsgemeinschaft der grossen Schweizer Hilfswerke, bedauert, dass die einflussreiche Finanzinstitution damit erneut von einer Vertreterin der Industrieländer geleitet wird.

Alliance Sud forderte die Schweizer Vertretung im IWF-Direktorium am Mittwoch auf, sich dafür einzusetzen, dass Lagarde nun einen Vertreter oder eine Vertreterin der Entwicklungsländer zum Vizedirektor ernennt.

Es sei zwar erfreulich, dass mit Lagarde "endlich eine Frau den mächtigen und männerdominierten Währungsfonds leitet", sagte Mark Herkenrath, Finanzexperte bei Alliance Sud in Bern. Die Entwicklungsländer müssten aber im IWF endlich eine stärkre Vertretung erhalten. Für dieses Anliegen hätte sich ein IWF-Chef oder eine IWF-Chefin aus einem Land des Südens besser einsetzen können.

Obwohl der IWF oft die Wirtschafts- und Sozialpolitik der Entwicklungsländer diktierte, seien diese Länder in der Leitung des Fonds massiv untervertreten, kritisierte Herkenrath. Die Wahl einer Europäerin zementiere die Übermacht der reichen Industrieländer.

www.imf.org
www.alliancesud.ch

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