faoRom. - Die Vereinten Nationen haben drei weitere Regionen im Süden Somalias zu Hungergebieten ausgerufen. Aufgrund der Ausweitung der Hungersnot forderte die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) die Staatengemeinschaft am Freitag in Rom zu schnellem Handeln auf. Das Überleben von Millionen Bauern und Viehhaltern am dürregeplagten Horn von Afrika stehe auf dem Spiel, warnte die FAO.

Die Food Security and Nutrition Analysis Unit for Somalia (FSNAU) der FAO und das Famine Early Warning Systems Network (FEWS NET) der US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) hatten zuvor in Nairobi gewarnt, die Hungerkrise in Somalia weite sich aus und drohe in den nächsten vier bis sechs Wochen den gesamten Süden des Landes zu erfassen. Zu den Hungergebieten zählen nun auch die Hauptstadt Mogadischu, der Agoye-Korridor unmittelbar vor der Hauptstadt und die Region Mittel-Shabelle. Bereits am 20. Juli hatten die Vereinten Nationen die Regionen Süd-Bakool und Nieder-Shabelle in Südsomalia zu Gebieten mit Hungersnöten erklärt. Die Katastrophe habe bereits tausende Menschenleben gefordert.

Von der Hungerkrise am Horn von Afrika sind der FAO zufolge insgesamt 12,4 Millionen Menschen betroffen - in Somalia, Dschibuti, Äthiopien und Kenia. In Somalia sind 3,7 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht, 3,2 Millionen von ihnen benötigen sofortige Nothilfe. Das UNO-Nothilfebüro (OCHA) warnte davor, dass nur 44 Prozent der benötigten Hilfsgelder bisher eingegangen sind. Zusätzlich seien 1,4 Milliarden US-Dollar nötig. Neben der Soforthilfe will die FAO aber auch langfristige Maßnahmen ergreifen, um die Landwirtschaft in der Region widerstandsfähiger gegenüber Klimawandel und Dürren zu machen.

Der Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe im Deutschen Bundestag, Tom Koenigs (Grüne) erklärte am Freitag in Berlin, die Bundesregierung dürfe nicht warten, bis die Katastrophe am Horn von Afrika weiter eskaliert. "Angesichts des Ausmaßes der Hungersnot sind die deutschen Hilfsleistungen noch immer niedrig. Wenn Entwicklungsminister Niebel sagt 'die Summen für den Einsatz seien korrekt berechnet worden' frage ich mich, wie sie mit den geforderten Mitteln der Vereinten Nationen zusammen passen."

"Wir sollten unser Engagement nicht an Staaten messen, die weniger geben sondern an denen, die mehr tun", forderte Koenigs. "Ich erwarte, dass die Reise des Entwicklungsministers in die Region mit einer erheblichen Aufstockung deutscher Mittel verbunden wird. Langfristig gilt es, sich im Rahmen der Vereinten Nationen stärker in der Region zu engagieren." Insgesamt stünden noch 1,4 Milliarden US-Dollar zur Unterstützung der notleidenden Bevölkerung aus, mahnte Koenigs.

www.fao.org

Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.