gavi_100Genf. - Die GAVI Alliance will verstärkt gegen Durchfall-Erkrankungen und Lungenentzündung in Ländern des Südens vorgehen - die wichtigsten Todesursachen von Kindern in armen Ländern. Das Gesundheits-Bündnis kündigte an, es werde in 16 weiteren Entwicklungsländern die Einführung von Rotavirus-Impfungen und in 18 Ländern die Einführung von Impfstoffen gegen Pneumokokken finanzieren.

Im Sudan hat die Auslieferung der Rotavirus-Impfungen nach Angaben von GAVI bereits begonnen. Zwölf weitere afrikanische Länder sollen in Kürze nachziehen. "Dank unserer Geber und Partner kann GAVI jetzt ihr Versprechen einlösen, mehr Kinder in der ganzen Welt vor Durchfallerkrankungen, Lungenentzündungen und anderen lebensbedrohlichen, aber vermeidbaren Krankheiten zu schützen", sagte Seth Berkley, Geschäftsführer der GAVI Alliance.

"Die Zahl der Todesopfer aufgrund von Rotavirus und Pneumokokken in Afrika ist ganz besonders verheerend und dort werden die Impfstoffe die größte Wirkung zeigen. Es geht aber nicht nur darum, Leben zu retten, sondern auch darum, ein gesundes Leben zu ermöglichen", so Berkley. "Impfungen ermöglichen ein gesundes Leben, gesunde Menschen sind produktiver und tragen letztendlich zu wirtschaftlichem Wachstum bei."

Eine stetig steigende Anzahl Entwicklungsländer hat finanzielle Unterstützung für die Einführung von Impfstoffen beantragt. GAVI bewilligte die Bewerbungen aus 37 Ländern – davon 16 für Rotavirus-Impfungen, 18 für Impfstoffe gegen Pneumokokken, fünf für den Fünffachimpfstoff und 12 für andere Impfstoffe. 24 der 37 Länder liegen in Afrika.

Rotavirus ist der Haupterreger schwerer Durchfallerkrankungen bei Kindern unter fünf Jahren. Jedes Jahr sterben GAVI zufolge mehr als eine halbe Million Kinder weltweit daran, mehrere Millionen erkranken. Fast 50 Prozent aller Todesfälle aufgrund von Rotavirus werden in Afrika verzeichnet, wo der Zugang zu Behandlungsmöglichkeiten einer Rotavirus-Erkrankung eingeschränkt oder gar nicht vorhanden ist.

Pneumokokken verursachen Lungenentzündungen, Meningitis (Hirnhautentzündung) und Sepsis. Sie sind laut GAVI ebenfalls für mehr als eine halbe Millionen Todesfälle bei Kindern verantwortlich – auch hier mehrheitlich in Afrika und Asien. Mit der finanziellen Unterstützung der Einführung von Pneumokokken-Impfungen in weiteren 18 Ländern (12 davon in Afrika) erhöht sich die Anzahl der von GAVI-unterstützten Länder seit der ersten Auslieferung in Nicaragua im Dezember 2010 auf insgesamt 37.

GAVI und ihre Partner planen, bis 2015 mehr als 40 Länder bei der Einführung von Pneumokokken-Impfungen zu unterstützen und 90 Millionen Kinder gegen Pneumokokken-Infektionen zu impfen.

Die GAVI Alliance ist eine öffentlich-private Partnerschaft, die sich dafür einsetzt, das Leben von Kindern zu retten und die Gesundheit der Menschen zu schützen – durch den vereinfachten Zugang zu Impfungen und die Stärkung von Gesundheitssystemen. GAVI vereint alle wichtigen Akteure, die dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen: Regierungen von Entwicklungs- und Geberländern, die WHO, UNICEF, die Weltbank, Impfstoffhersteller in Industrie- und Entwicklungsländern, Forschungsinstitute, die Zivilgesellschaft, die Bill & Melinda Gates Stiftung, die "La Caixa" Stiftung sowie weitere private Geber.

Die deutsche Bundesregierung unterstützt die Arbeit der GAVI Alliance seit 2006. Sie erhöhte ihre Beiträge von 4 Millionen im Jahr 2010 auf 20 Millionen Euro im Jahr 2011. Für 2012 kündigte Deutschland eine Steigerung auf 30 Millionen Euro an.

www.gavialliance.org

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