panama_unfccc_100Bonn. - Wenige Wochen vor dem Klimagipfel im südafrikanischen Durban beginnen am Samstag die letzten vorbereitenden Verhandlungen auf technischer Ebene in Panama. Dort treffen sich vom 1. bis zum 7. Oktober die Verhandler, um zentrale Entscheidungen für Durban vorzubereiten. Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch weist auf den "unveränderten klimapolitischen Handlungsdruck" hin.

"Die Verhandlungen von Panama sind von zentraler Bedeutung, um weit reichende Entscheidungen der Staatengemeinschaft in Durban möglich zu machen", sagte Sven Harmeling, Teamleiter Internationale Klimapolitik bei Germanwatch. "Der Handlungsdruck ist unverändert hoch, die Welt kann sich auch in Zeiten der Schuldenkrise keine klimapolitische Stagnation geschweige denn Rückschritte leisten."

Es gehe für die Verhandler darum, Entscheidungen für Durban vorzubereiten und denkbare Kompromisslösungen für strittige Verhandlungsfragen zu sondieren, die gleichzeitig ambitioniert und politisch realistisch sein müssen, so Germanwatch. Zentral werde die Debatte sein, wie insbesondere die Industrieländer dem Kyoto-Protokoll eine über 2012 hinausgehende Perspektive geben werden. Dies werde wohl nur gelingen, wenn zugleich die Schwellenländer einem Verhandlungsmandat für ein rechtlich verbindliches Abkommen zustimmen, das in einigen Jahren auch sie mit verbindlichen Verpflichtungen einschließt.

Außerdem geht es Germanwatch zufolge um die Vereinbarung einer Strategie, wie die Ambition des Klimaschutzes bis 2015 so gesteigert werden kann, dass das im vergangenen Jahr in Cancún erstmals international verankerte Ziel, den globalen Temperaturanstieg auf unter 2 Grad Celsius gegenüber vorindustriellem Niveau zu begrenzen, noch erreichbar bleibt. Weitere zentrale Frage ist ein Szenario für den schrittweisen Ausbau der Klimafinanzierung für Entwicklungsländer nach 2012.

"Es besteht kein Zweifel, dass diese Themen politisch eng miteinander verknüpft sind", betont Sven Harmeling. "Um die notwendige klimapolitische Aufwärtsspirale einzuleiten, bedarf es einerseits der Anerkennung der geopolitischen Realitäten und andererseits des Willens und der Kompromissfähigkeit aller großen Akteure, von der EU über die USA bis zu den großen Schwellenländern, insbesondere China. Die Schuldenkrise in vielen Industrieländern zeigt einmal mehr, dass wir einen Ausweg aus der ökologischen Überschuldung des Planeten finden müssen. Die großen wirtschaftlichen Chancen einer klimafreundlichen und -sicheren Entwicklung zeigen genau eine solche Perspektive auf. Nichthandeln in Klimaschutz und Anpassung an die Klimafolgen führt uns hingegen in eine noch viel größere Krise."

http://unfccc.int
www.germanwatch.org

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