wvFriedrichsdorf. - Die Übertragungsrate mit dem HI-Virus von Eltern auf Kinder ist weiterhin extrem hoch. Darauf macht das internationale Kinderhilfswerk World Vision anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember aufmerksam. Rund 390.000 Kinder haben sich im vergangenen Jahr neu mit dem Virus infiziert. World Vision fordert die internationale Gemeinschaft auf, Schwangere und junge Mütter bei der Versorgung mit anti-retroviralen Medikamenten nicht zu vergessen.

Alle anderthalb Minuten infiziere sich ein Kind mit dem Virus, so World Vision. "Heute haben weniger als die Hälfte der HIV-positiven Schwangeren Zugang zu einer wirksamen Behandlung, die die Übertragung des Virus auf ihre Kinder verhindert", sagte Marwin Meier, World Vision Referent für Gesundheits- und Ernährungsfragen. "Dabei kann diese das Übertragungsrisiko von 20 – 45% auf unter 5% senken." Deutschland als Mitglied der Vereinten Nationen habe sich diesem Ziel verschrieben, so Meier, und dürfe sich nicht aus der Verantwortung stehlen.

Neben den regulären Aufklärungskampagnen zur Bekämpfung von HIV und AIDS, die World Vision in seinen Regionalentwicklungsprojekten durchführt, will die Organisation im kommenden Jahr in sechs Ländern mit hohem HIV-Vorkommen Maßnahmen mit Fokus auf Mutter-Kind-Übertragung einführen. Wichtig sei hierbei insbesondere, die Dorfbevölkerung zu sensibilisieren und aufzuklären. In Botswana habe so die Infektionsrate bei Babies von 21 Prozent im Jahr 2003 auf vier Prozent gesenkt werden können - einem Niveau, wie es auch in industrialisierten Ländern vorkommt.

"Wir sind heute an einem Punkt angelangt, dass der universelle Zugang zu umfassenden HIV-Dienstleistungen nicht nur die Erreichung des MDG-Ziels 6 (Aufhalten der Ausbreitung von HIV bis 2015) ermöglicht, sondern auch die große Chance bietet, die Pandemie tatsächlich zurück zu drängen", erklärte Meier. "Wichtig ist, dass weiterhin die nötigen Ressourcen bereit gestellt werden und der politische Wille vorhanden ist."

Meier beklagte, der Globale Fonds zur Bekämpfung von HIV und AIDS sei zuletzt nicht mehr mit genügend Geld ausgestattet worden, Zusagen seien nicht eingehalten worden. Daher könne es passieren, dass künftig einige Projekte nicht mehr über genügend Finanzen verfügten. "Der erlahmende Geberwille ist in dieser Sache höchst beunruhigend", so Meier. Laut UNAIDS-Bericht werden für Maßnahmen gegen Mutter-Kind-Übertragung bis 2015 jährlich 1,5 Milliarden US-Dollar zusätzlich gebraucht, damit diese Übertragungsform künftig der Vergangenheit angehört.

www.worldvision.de

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