unfccc_cop17_durban_80Durban. - Die Verhandlungen auf dem Klimagipfel der Vereinten Nationen im südafrikanischen Durban erweisen sich schon jetzt als festgefahren. Wieder einmal drohten politische Interessen die Frage zu überlagern, wie der fortschreitende Klimawandel eingedämmt werden soll, kritisierte der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungs-Organisationen (VENRO) den bisherigen Verlauf der Konferenz.

"Entwicklungsländer drohen mal wieder zum Spielball der großen Verschmutzer USA, China, EU, Russland, Japan und Kanada zu werden - die jeder für sich andere Strategien verfolgen. In Durban wird deutlich, dass die meisten Entwicklungsländer eine ab 2013 zu vereinbarende zweite Verpflichtungsperiode des Kyoto-Abkommens befürworten", sagte VENRO-Vorstandsmitglied Jürgen Reichel, der den Klimagipfel vor Ort beobachtet.

VENRO stimmt mit der Bundesregierung und der EU darin überein, dass es rechtlich verbindliche Regelungen braucht, um C02-Emissionen auf Dauer zu vermindern. "Die EU sollte deutlich Flagge zeigen, damit das Kyoto-Protokoll nicht zerredet wird", sagte Reichel. "Wenn die EU in Durban nicht öffentlich aktiver wird und sich nicht deutlicher auf die Seite der Entwicklungsländer stellt, droht ein Propagandagewinn der Verweigererstaaten."

"Hier in Durban entsteht bei den vom Klimawandel schwer getroffenen Entwicklungsländern der Eindruck, der EU gehe es vor allem darum, im eigenen Interesse weltweit den Kohlenstoffausstoß zu reduzieren. Die Entwicklungsländer warten aber auch auf Unterstützung für die gewaltigen Anpassungsmaßnahmen, die sie tätigen müssen", betonte Reichel.

Den Entwicklungsländern erwachsen immense Schäden aus dem Klimawandel. Deshalb sieht VENRO in der Einrichtung eines "Green Development Fund" den Hauptindikator dafür, ob die Industriestaaten zu ihrer Verantwortung stehen. Die weltweite Zivilgesellschaft werde darauf sehen, ob es sich um neues, zusätzliches Geld handelt oder um eine Umetikettierung schon bestehender Programme.

www.unfccc.int
www.venro.org

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