helpBonn. - Zum Jahresende weist die weltweit tätige Hilfsorganisation Help – Hilfe zur Selbsthilfe auf vergessene Katastrophen hin: Während manche humanitären Notlagen und Krisen häufig in der Öffentlichkeit behandelt werden, bleiben andere nahezu unbeachtet oder werden schnell vergessen. Dazu gehören beispielsweise Krisengebiete wie Myanmar oder Simbabwe.

Bei vergessenen Katastrophen handelt es sich um schleichende oder langjährige Katastrophen, die eher Gesellschaft und Wirtschaft betreffen, so Help. Katastrophen unter Ausschluss der Öffentlichkeit seien oftmals die Folge von Konflikten und Kriegen, Umwelt- oder Naturkatastrophen. Besonders in Regimen oder totalitären Staaten bleiben Notsituationen, zum Teil einhergehend mit Menschenrechtsverletzungen, wenig beachtet. So sei "die humanitäre Situation in Staaten wie Myanmar, Simbabwe oder Nordkorea katastrophal", berichtet Help.

Im Sahel, der afrikanischen Übergangszone zwischen Wüste und Savanne, drohe momentan eine Hungerkrise wie am Horn von Afrika, warnt Help. Dürren und Hungerkatastrophen kommen im Sahel regelmäßig alle paar Jahre vor. Viele Bewohner der Sahelzone betreiben Landwirtschaft, so dass Dürren die Bevölkerung besonders treffen. Ursachen sind strukturelle Probleme und der Anstieg der Nahrungsmittelpreise während der Dürrezeit aufgrund von Verknappung und Spekulation.

Help stärkt dörfliche Gemeinschaften, indem Getreidespeicher gebaut und Kooperativen unterstützt werden. So können arme Familien auch bei Hungerkrisen Nahrung zu normalen Preisen kaufen. Help hat Hilfsprojekte in den Sahel-Ländern Burkina Faso, Niger, Südsudan und im Tschad. Die Projekte sind insbesondere in den Arbeitsbereichen Nothilfe, Gesundheit und Ernährung angesiedelt und mittel- bis langfristig ausgerichtet. In Burkina Faso ist ein weiteres Hilfsprojekt zur Verteilung von Saatgut und Nahrungsmitteln angelaufen.

Auch in Ländern mit langjährigen Konflikten und Kriegen wie in der Demokratischen Republik Kongo, in Somalia, Uganda, Sri Lanka und Afghanistan ist die humanitäre Situation fatal. Besonders betroffen sind Help zufolge dabei Frauen und Kinder. Help hat in diesem Bereich seit Gründung der Hilfsorganisation afghanische Flüchtlinge unterstützt und engagiert sich stark im Landesinneren Afghanistans.

"Nicht alle Menschen, die von einer Notlage betroffen sind, erhalten die Hilfe, die sie benötigen", sagte Help-Geschäftsführerin Karin Settele. "Viele Hilfsorganisationen und auch Journalisten weisen regelmäßig auf vergessene und stille Katastrophen hin. Es ist Sache der Politik, humanitäre Hilfe in öffentlich wenig beachteten Ländern auszubauen. Das Vergessen trifft nicht die Hilfsorganisationen, sondern die einzelnen Menschen vor Ort, denen es an medizinischer Behandlung und grundlegender Versorgung mangelt."

www.help-ev.de

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