jimyongkim_100Washington. - Die Exekutivdirektoren der Weltbank haben den gebürtigen Südkoreaner Jim Yong Kim am Montag in Washington zum neuen Präsidenten der Weltbankgruppe bestimmt. Die fünfjährige Amtszeit des von US-Präsident Barack Obama nominierten Mediziners beginnt am 1. Juli. Die zwei Gegenkandidaten Kims hatten ihre Kandidatur zuvor aufgegeben.

Der US-Bürger Jim Yong Kim folgt Robert B. Zoellick als Präsident der Weltbankgruppe nach. Traditionell machen die westlichen Industrienationen die Spitzenpositionen bei der Weltbank und beim Internationalen Währungsfonds (IWF) aufgrund ihres Stimmenübergewichtes unter sich aus. Während der IWF-Chef aus Europa kommt, stellen die USA den Weltbank-Präsidenten.

Weil die bei beiden Finanzinstitutionen gezeichneten Anteile und damit auch die Stimmanteile der Mitgliedsstaaten sich in den vergangenen Jahren zugunsten der Schwellenländer verschoben haben, musste der US-Kandidat erstmals Konkurrenz fürchten. Die Entwicklungs- und Schwellenländer hatten den früheren kolumbianischen Finanzminister Jose Antonio Ocampo und die nigerianische Finanzministerin Ngozi Okonjo-Iweala nominiert. Beide zogen ihre Kandidatur aber noch vor der offiziellen Entscheidung durch die Weltbank-Exekutivdirektoren zurück, weil sie keine Chancen auf eine Stimmenmehrheit sahen.

Jim Yong Kim ist Arzt und Experte für HIV/Aids. Er bekleidete wichtige Positionen bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO), gründete die Organisation Partners in Health (PIH) und hatte Professuren an der Harvard Medical School und der Harvard School of Public Health inne. Derzeit leitet der 53jährige das Dartmouth College.

"Ich gratuliere Jim Yong Kim zum Amt des Weltbankpräsidenten", erklärte Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP). "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Jim Yong Kim und bin sicher, dass Deutschland die enge, vertrauensvolle und innovative Kooperation mit der Weltbank und seiner Leitung wird fortsetzen können. Zugleich danke ich den unterlegenen Bewerbern für ihre Beteiligung. Ich begrüße ausdrücklich, dass die Schwellen- und Entwicklungsländer eine stärkere Rolle für sich in der Weltbank reklamieren."

Die Bundesregierung erwarte vom neuen Weltbankpräsidenten, dass er den Reformpfad der Weltbank konsequent fortsetzt, sagte Niebel weiter. Dazu gehöre insbesondere "eine noch stärkere Orientierung an Wirksamkeit und Resultaten". Deutschland ist seit 1952 Weltbank-Mitglied und drittgrößter Anteilseigner.

www.worldbank.org

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