wechoosepeaceBerlin. - Religionsführer, Menschen- und Bürgerrechtler aus aller Welt haben zusammen mit Bürgern des Südsudan und des Sudan in einem gemeinsamen Appell zu Frieden innerhalb und zwischen den beiden Staaten aufgerufen. Die weltweite Kampagne "Wir wählen Frieden" wird von 45 zivilgesellschaftlichen Organisationen unterstützt, darunter der African Council of Religious Leaders, das Cairo Institute for Human Rights Studies, das Bonn International Center for Conversion, die Gesellschaft für bedrohte Völker und Reporters Sans Frontières.

Die Kampagne rief am ersten Jahrestag der Unabhängigkeit Südsudans die Vereinten Nationen (UN), die Afrikanische Union (AU), die Arabische Liga (AL) und andere einflussreiche Regierungen auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um Sudan und Südsudan zur Beilegung ihrer ungeklärten Streitigkeiten zu bewegen. Dazu zählt die Einhaltung der von der AU erarbeiteten Roadmap für Friedensverhandlungen, sowie die vollständige Erfüllung der am 2. Mai angenommenen UN-Resolution 2046, die ein sofortiges Ende aller Kampfhandlungen, den Rückzug der Streitkräfte und die Wiederaufnahme von Verhandlungen unter Vermittlung der AU fordert.

Die UN haben den 2. August als Frist für die Klärung der Konfliktpunkte zwischen den beiden Ländern gesetzt, die unter anderem Ölressourcen, Grenzstreitigkeiten, Rückkehrer, und das umstrittene Gebiet Abyei betreffen. Die Sudanesische Volksbefreiungsarmee im Nord-Sudan (SPLM-N) sowie die Regierung des Sudan wurden ausdrücklich aufgefordert, ein Sicherheitsabkommen für die Gebiete Südkordofan und Blauer Nil zu vereinbaren und Zugang für humanitäre Hilfe zu ermöglichen.

Edmund Yakani, Programm Koordinator bei der Community Empowerment for Progress Organization (CEPO) in Juba sagt: "Drei Wochen vor Ablauf der Frist zur Erfüllung der VN-Resolution 2046 ist keine Zeit, die Hoffnung zu verlieren und den jüngsten Staat der Welt zum Scheitern zu verurteilen. Es ist Zeit zu handeln. Wir kommen heute zusammen, um unseren Regierungen und ihren Brüdern und Schwestern in der AU und der Arabischen Liga zu zeigen, dass Bürger auf beiden Seiten der Grenze und auf der ganzen Welt ein Ende der Kämpfe wollen."

Friedensrallyes und andere Veranstaltungen finden heute auf der ganzen Welt statt - unter anderem in Washington, London, Berlin, Toronto und Rom. Plakate werden den Slogan "Wir wählen Frieden" zeigen, und an einigen Orten werden Bürger Stimmen für den Frieden in eine riesige Wahlurne werfen. Tausende Menschen nehmen außerdem über Facebook und Twitter an Online-Aktionen der Kampagne teil, indem sie sich selbst mit dem Slogan "Ich wähle Frieden" fotografieren und Entscheidungsträgern in AU, UNO und Regierungen die Frage stellen, ob sie das ebenfalls tun.

Seit der Abspaltung des Südsudan habe die Unfähigkeit, wesentliche Konflikte und Spannungen sowohl zwischen den beiden Staaten als auch innerhalb des Sudan zu lösen, zu einer Eskalation des Konflikts und zum drohenden Wiederausbruch des Krieges geführt, so die Kampagne. Kämpfe in den nordsudanesischen Gebieten Südkordofan und Blauer Nil haben die Instabilität in den Grenzregionen verschärft und eine humanitäre Krise im Sudan und in Flüchtlingslagern im Südsudan verursacht. Journalisten und Mitarbeitern von Hilfsorganisationen wurde der Zugang verweigert, und viele der betroffenen Menschen sind völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Währenddessen wurden bei Anti-Regierungsdemonstrationen in Khartoum und im ganzen Sudan zahlreiche Menschen verhaftet.

"Es hat schon zu viel Leid und zu viel Blutvergießen gegeben, und es gibt zu viel zu verlieren, um diese Krise weiterzugehen oder gar eskalieren zu lassen. Wir brauchen ein sofortiges Ende der Kampfhandlungen, humanitäre Helfer müssen Zugang zu betroffenen Bevölkerungsgruppen im Sudan bekommen, und der Schutz von Zivilisten muss gewährleistet sein. Auf der ganzen Welt glauben Menschen an eine friedlichere und bessere Zukunft. Die VN, die AU und andere müssen zu deren Verwirklichung beitragen, indem sie zielführenden politischen Dialog ermöglichen und auf diplomatischer Ebene konsequent durchgreifen", sagt Arnold Tsunga, Vize-Präsident der International Federation for Human Rights (FIDH).

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