New York (epo). - UN-Generalsekretär Kofi Annan hat eine Aufstockung des UN-Nothilfefonds gefordert, um besser auf Notlagen wie die drohenden Hungersnot in Niger vorbereitet zu sein. Auch das Frühwarnsystem müsse verbessert werden, sagte Annan nach seiner Rückkehr von einem Informationsbesuch in Niger. In Afrika benötigten rund 20 Millionen Menschen aufgrund von Nahrungsmittelengpässen die Hilfe der Staatengemeinschaft.
In einem Meinungsartikel, der in der "Financial Times" und in "Le Monde" erschien, bat Annan um schnelle Hilfe für rund 20 Millionen Afrikaner, die in der Sahelzone und im südlichen Afrika vor der Gefahr einer Hungersnot stehen. Im Sahel führe die Ausbreitung der Wüsten und die Umweltzerstörung zu einem Mangel an bebaubarem Land und Trinkwasser, schrieb Annan. Wenn Dürren und Heuschreckenplagen hinzu kämen wie in Niger, reichten die ohnehin knappen Ressourcen nicht aus.
Eine Situation wie in Niger könne auf rund 20 Millionen Menschen im Sahel, im Südsudan, in Äthiopien, Eritrea, Somalia und im südlichen Afrika zukommen, warnte Annan. "Wenn die Welt jetzt reagiert, muss dies nicht passieren."
Annan hat dem Mitte September in New York stattfindenden UN-Gipfel eine Aufstockung des Nothilfefonds auf das 10fache vorgeschlagen. Dies würde die Vereinten Nationen in die Lage versetzen, Hilfsaktionen frühzeitig zu starten und Nothilfe-Personal schneller in die Krisengebiete zu entsenden, so Annan.
Nach den Erkenntnissen des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) sei einer von drei Afrikanern mangel- oder unterernährt, erklärte der UN-Generalsekretär. Jedes Jahr müssten Hundertausende Kinder an vermeidbaren Krankheiten sterben. "Alle müssen nun handeln, um die Geißel des Hungers in Afrika zu beenden. Afrika kann sich mit einem leeren Magen nicht entwickeln, gedeihen oder wirklich frei sein."