unhcr_200Berlin. - In Mali sind nach UN-Angaben mittlerweile weit über 400.000 Menschen wegen des Konfliktes im Norden des Landes auf der Flucht. Die Hilfsprogramme für die betroffenen Flüchtlinge und Binnenvertriebenen sind jedoch deutlich unterfinanziert. Zusammen mit der UNO-Flüchtlingshilfe ruft das UN-Kommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) deshalb zu Spenden für die Opfer dieser 'vergessenen Krise' auf.

Die Zahl der Binnenvertriebenen in Mali ist laut UNHCR weit höher als bislang bekannt. Nach neuesten offiziellen Zählungen sind derzeit rund 204.000 Menschen im Land selbst auf der Flucht. Bislang ging UNHCR von rund 119.000 Binnenvertriebenen aus. Zudem haben bereits 210.000 malische Flüchtlinge in den Nachbarländern Mauretanien (109.000), Niger (65.000) und Burkina Faso (36.000) Zuflucht gesucht.

Es gebe Hinweise darauf, dass derzeit noch mehr Menschen im Norden des Landes aus ihren Heimatorten fliehen müssen, berichtet das UNHCR. Grund hierfür sei die Verschlechterung der Sicherheits- und Menschenrechtssituation, die Furcht vor anstehenden militärischen Aktivitäten sowie der Verlust des Viehbestands und der beschränkte Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen.

Der Zugang zu den Betroffenen ist für UNHCR und seine Partnerorganisationen aufgrund der Sicherheitslage auch in den Nachbarländern schwieriger geworden. Das Risiko für humanitäre Helfer ist groß und so müssen Einsatzteams vielerorts von bewaffneten Eskorten begleitet werden.

Neben der Sicherheitslage ist die Wasserversorgung der Flüchtlinge in der Sahel-Zone das größte Problem. Ohne Zugang zu sauberem Wasser wächst die Gefahr drastisch, an schlimmen Krankheiten wie Cholera zu erkranken. Sorge bereitet auch die Tatsache, dass in vielen Flüchtlingslagern bislang kein Schulbesuch möglich ist. Das UNHCR befürchtet daher, dass Kinder und Jugendliche nach Mali zurückkehren könnten, wo ihnen Zwangsrekrutierung durch verschiedene bewaffnete Gruppen drohe.

UNHCR hat Hilfen in Höhe von 153,7 Millionen US-Dollar (119,7 Millionen Euro) in diesem Jahr für malische Flüchtlinge und Binnenvertriebene veranschlagt. Der entsprechende Geber-Aufruf ist bislang jedoch nur zu 41,7 Prozent finanziert. Die UNO-Flüchtlingshilfe hat bereits 550.000 Euro für die Mali-Hilfe bereitgestellt. Weitere Mittel werden jedoch dringend benötigt.

www.unhcr.de
www.uno-fluechtlingshilfe.de

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