Berlin. - Das Auswärtige Amt hat im Rahmen einer Sitzung des Ausschusses zur Koordinierung der Humanitären Hilfe seine neue "Strategie des Auswärtigen Amts zur humanitären Hilfe im Ausland" vorgestellt. Das Strategie-Papier ist ein Grundsatzdokument, das erstmals alle Bereiche der deutschen humanitären Hilfe im Ausland strategisch zusammenfasst.
Außenminister Guido Westerwelle (FDP) erklärte, die deutsche humanitäre Hilfe habe den Anspruch, schnell und flexibel dort zu helfen, wo sie erforderlich ist. Ihr Ziel sei, das Leid der betroffenen Menschen zu lindern und ihnen ein Überleben in Würde und Sicherheit zu ermöglichen.
"Humanitäre Hilfe ist Ausdruck der Solidarität mit den notleidenden Menschen", betonte Westerwelle. "Deutschland ist den humanitären Prinzipien der Neutralität, Unabhängig und Unparteilichkeit verpflichtet. Wir wollen unsere Kräfte bündeln, um moderne humanitäre Standards noch besser zu erfüllen."
Leitlinien der "
Strategie des Auswärtigen Amts zur humanitären Hilfe im Ausland" sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes: Bekenntnis zu humanitären Prinzipien, schnelles und flexibles Leisten humanitärer Hilfe in akuten Krisen, Verbesserung des Risikomanagements im Vorfeld von Krisen und Katastrophen, vorausschauende und effiziente Gestaltung internationaler humanitärer Hilfe.
Die Strategie gehe auf die zahlreichen Herausforderungen ein, der sich humanitäre Hilfe gegenübersieht, erklärte das Auswärtige Amt. So werde sich die Hilfe beispielsweise im Zuge des Klimawandels immer stärker mit extremen Wetterereignissen und deren Folgen auseinandersetzen müssen. Die Zahl der Naturkatastrophen etwa habe sich in den vergangenen 20 Jahren von rund 200 auf 400 erhöht.
Zudem gebe es zahlreiche Länder, in denen sich gewaltsam ausgetragene Konflikte verhärten oder wiederholen, so das Außenministerium. Dadurch steige auch die Zahl der Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen. 2011 erhöhte sich nach Angaben des Hochkommissars für Flüchtlinge der Vereinten Nationen (UNHCR) die Zahl von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen auf weltweit insgesamt 42,5 Millionen Menschen. Zahlen, hinter denen sich "nacktes menschliches Leid" verberge, so Außenminister Westerwelle.
Das Auswärtige Amt hatte im Mai 2012 durch eine Ressortvereinbarung mit dem BMZ die alleinige Zuständigkeit für die humanitäre Hilfe im Ausland übernommen. Der Koordinierungsausschuss Humanitäre Hilfe ist ein Gremium zum Informationsaustausch und zur Koordinierung humanitärer Hilfsmaßnahmen. Den Vorsitz des Ausschusses führen der Arbeitsstab Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt und der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V. (VENRO).
Der Koordinierungsausschuss umfasst knapp 30 Mitglieder, darunter VENRO, Vertreter deutscher Nichtregierungsorganisationen, andere Bundesressorts, das Technische Hilfswerk, die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit sowie Vertreter einiger Bundesländer und der Wissenschaft.
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