gfbvGöttingen. - Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) warnt vor der anhaltenden Gewalt der radikal-islamischen Boko Haram Bewegung im Norden Nigerias. "Dort starben allein in den vergangenen sieben Tagen 46 Menschen bei Angriffen von Boko Haram", berichtete GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Dienstag in Göttingen. Seit Jahresbeginn 2013 seien 161 Menschen dem Terror der radikal-islamischen Bewegung zum Opfer gefallen.

Unter den Toten waren nach Angaben der GfbV sowohl Christen als auch gemäßigte Muslime, Polizisten und Soldaten. In den vergangenen drei Jahren seien mehr als 3.000 Nigerianer bei Überfällen und Terroranschlägen der radikalen Islamisten zu Tode gekommen. Frankreich macht Boko Haram zudem für die Entführung einer siebenköpfigen Familie aus dem Norden Kameruns am 19. Februar verantwortlich.
 
Allein am vergangenen Wochenende wurden der GfbV zufolge 18 Menschen in den Bundesstaaten Yobe, Zamfara und Kaduna Opfer der politisch motivierten Gewalt. So seien bei einem Überfall auf das Dorf Aduwan Gida (Bundesstaat Kaduna) am 23. Februar fünf Menschen ermordet worden. Nur wenige Stunden später seien sieben Muslime in dem Dorf Beni (Bundesstaat Zamfara) gestorben. Sie seien beim Morgengebet von 30 schwer bewaffneten Angreifern erschossen worden. Bei einem weiteren Angriff auf Zivilisten seien in der Stadt Ngalda (Bundesstaat Yobe) sechs Menschen zu Tode gekommen.
 
Fünf Menschen waren am 22. Februar in der Region Bagadaza im Bundesstaat Gombe getötet und sieben Personen verletzt worden, als Bewaffnete von zwei Motorrädern aus das Feuer auf eine Gruppe von Kartenspielern und ihre Zuschauer eröffneten. Durch ein Bombenattentat in Maiduguri im Bundesstaat Borna starben am 20. Februar drei Menschen, zwei Personen wurden verletzt. Nur wenige Stunden zuvor war eine Zollstation im gleichen Bundesstaat überfallen worden. Dabei starb ein Angreifer und sieben christliche Händler wurden bei dem Feuergefecht zwischen Sicherheitskräften und radikal-islamischen Kämpfern verletzt.    
 
Sechs Menschen kamen zu Tode, als am 19. Februar mutmaßliche Boko-Haram-Kämpfer ein Restaurant in Naibawa (Bundesstaat Kano) überfielen und unter den Gästen ein Blutbad anrichteten. Die meisten von ihnen seien christliche Kaufleute auf der Durchreise gewesen, berichtete die GfbV.
 
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