ciBerlin. - Nach dem schweren Erdbeben im Südwesten Chinas ist der Einsatz der lokalen Caritas-Partner angelaufen. Erste Katastrophen-Helfer der Partnerorganisation "Jinde Charities" sind im Erdbebengebiet eingetroffen, um die Arbeit von kirchlichen Mitarbeitern und Freiwilligen zu koordinieren. Schwerpunkt der Hilfe des Caritas-Teams wird nach ersten Bedarfserhebungen im Großraum der besonders schwer betroffenen Stadt Yaan die medizinische und psychologische Erstversorgung der Katastrophenopfer sein. Auch die Hilfe des Roten Kreuzes und der Diakonie Katastrophenhilfe läuft bereits.

Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, finanziert den Hilfseinsatz des lokalen Partners "Jinde Charities" bislang mit 50.000 Euro. "Jede Stunde zählt. Es bleibt nur wenig Zeit, um das Leben der Verschütteten zu retten", erklärte Einsatzleiterin Naomi Mi vom chinesischen Caritas-Partner "Jinde Charities". Am dringendsten benötigt werden ersten Bedarfserhebungen zufolge Hilfsgüter wie Lebensmittel, Medikamente und sauberes Trinkwasser. Diese sind in der Region vorrätig und werden aus den lokalen Lagern in das Katastrophengebiet transportiert.

Sorge bereitet den Caritas-Partnern das gebirgige Hinterland der Städte. Einige Bergdörfer sind nach wie vor von der Außenwelt abgeschlossen. Informationen fließen aufgrund der zerstörten Handynetze nur spärlich. Große Zugangsstraßen werden erst nach und nach Instand gesetzt. Da von den Meteorologen für die nächsten Tage Dauerregen prognostiziert wird, bereiten sich die Helfer auf Erdrutsche und Schlammlawinen vor.

Laut offiziellen Zahlen sind bislang 200 Tote aus den Trümmern geborgen worden. 250.000 Menschen mussten evakuiert werden. 1,5 Millionen Menschen der Region gelten als Betroffene. Das exakte Ausmaß der Sachschäden ist bislang noch nicht zu übersehen. Bereits 2008 hatte ein Erdbeben die Region heimgesucht. Damals waren 87.000 Menschen ums Leben gekommen. Caritas international hatte damals gemeinsam mit dem chinesischen Partner "Jinde Charities" die Katastrophenhilfe und den Wiederaufbau der katholischen Kirche koordiniert.

Das Chinesische Rote Kreuz ist inzwischen mit mehr als 400 Helfern im Erdbebengebiet im Südwesten Chinas im Einsatz. Auch das Deutsche Rote Kreuz steht zur Unterstützung bereit. In das Katastrophengebiet in der Provinz Sichuan, in der sich am Samstag ein Erdbeben der Stärke 7,0 mit mehr als 150 Toten ereignet hat, wurden vom Chinesischen Roten Kreuz sofort 500 Zelte transportiert. Weitere 1.200 Zelte sowie Versorgungspakete für 5.000 Familien sowie 5.000 Decken und Jacken sind auf dem Weg. Rund 120.000 Menschen sind in dem Erdbebengebiet nach Angaben des Roten Kreuzes dringend auf Notunterkünfte, Lebensmittel, Wasser und Arzneimittel angewiesen. Zahlreiche Häuser und Straßen sind zerstört.

Das DRK steht zur Unterstützung der Erdbebenopfer in China bereit. Bisher hat das Deutsche Rote Kreuz allerdings noch keine Hilfsanfrage erhalten. Das DRK hält in seinem Logistikzentrum in Berlin-Schönefeld ein mobiles Krankenhaus bereit, das im Bedarfsfall innerhalb von zwei bis drei Tagen in das Katastrophengebiet ausgeflogen werden kann.

"Unsere Helfer sind bereits vor Ort und verteilen Zelte, Nahrungsmittel und Wasser", berichtete Qiu Zhonghui, Vize-Generalsekretär der Amity Foundation, dem langjährigen Partner der Diakonie Katastrophenhilfe in China. Die Amity Foundation konzentriert sich in Absprache mit den chinesischen Behörden und anderen Nichtregierungsorganisationen auf den Bezirk Ya'an. Dort konnten bereits 2.800 Schüler mit dem Notwendigsten versorgt werden. Strom- und Wasserversorgung sowie die Kommunikationsnetze sind in den betroffenen Regionen teilweise komplett zusammengebrochen. 



"25.000 Euro haben wir bisher bereitstellen können. Unsere Helfer und mehrere Teams aus Freiwilligen sind bereit, die Hilfe unverzüglich auszubauen. Gerade ältere Menschen brauchen nun dringend unsere Unterstützung", so Qiu Zhonghui, der derzeit im Rahmen einer Tagung der ACT Alliance in Deutschland ist und in ständigem Kontakt mit seinen Mitarbeitern in China steht.


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