Berlin. - Mit harter Kritik haben Germanwatch und Greenpeace auf die jüngsten Äußerungen von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) zur deutschen Kohleverstromung reagiert. In einem Positionspapier erklärte Gabriel laut Medienberichten: "Man kann nicht zeitgleich aus der Atomenergie und der Kohleverstromung aussteigen." Wer das wolle, sorge für explodierende Stromkosten, Versorgungsunsicherheit und die Abwanderung großer Teile der Industrie.
Köln. - Urgewald und der Dachverband der Kritischen Aktionäre haben bei der Hauptversammlung der Commerzbank am Mittwoch in Köln ein nachhaltiges Geschäftsmodell für das Geldinstitut gefordert. "Aktuelle Werbekampagnen der Commerzbank zeichnen das Bild einer lernfähigen Bank, die sich zu unternehmerischer Verantwortung und Nachhaltigkeit bekennt", erklärten die NGOs. Doch in ihrer Geschäftspraxis investiere die Bank noch immer in fossile Energie, die Nuklearindustrie und Rüstungsunternehmen.
Berlin. - Die Stromerzeugung in Deutschland wird 2050 preiswerter sein, wenn die Energiewende konsequent umgesetzt wird statt auf konventionelle Energieträger zu setzen. Das zeigt eine neue Studie des arrhenius Instituts für Energie- und Klimapolitik im Auftrag von Germanwatch und Allianz Climate Solutions. Die zunehmenden Befürchtungen von Industrie und privaten Stromkunden, die Energiewende und die EEG-Umlage würden die Stromkosten weiter nach oben treiben, waren Anlass für die am Dienstag veröffentlichte Studie.
Köln. - Ein Bündnis von Umwelt- und Menschenrechts-Organisationen, Bürgerinitiativen und Kritischen Aktionären hat die RWE AG aufgefordert, die Energiewende nicht länger zu blockieren. Die Kohleabhängigkeit wirke sich nicht nur verheerend auf Umwelt und Gesellschaft aus, sondern habe zudem zum ökonomischen Desaster des Konzerns beigetragen, teilte der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre am Dienstag in Köln mit.
Hamburg. - Ohne ein ehrgeiziges und verbindliches Ziel für den Ausbau der Erneuerbaren Energien drohen Europa bis 2030 jährlich unnötige Milliardenkosten. Das ist eine der zentralen Erkenntnisse einer Studie, die Greenpeace am Donnerstag in Hamburg vorgestellt hat. Allein Deutschland könnte jährlich 400 Millionen Euro sparen.
Berlin. - Zum Jahrestag des Atomunfalls von Fukushima hat die Umweltorganisation urgewald gefordert, den Atomausstieg konsequent auf die Förderung der Außenwirtschaft auszuweiten. Es dürften keine Bürgschaften mehr für Atomexporte vergeben werden, erklärte Regine Richter, Energieexpertin bei urgewald. Existierende bilaterale Atomverträge seien aufzukündigen. Das hatte die SPD vehement gefordert - als sie noch in der Opposition war.
Bonn. - Nach den Beratungen der für Energie zuständigen EU-Minister in Brüssel über die europäischen Klimaziele bis zum Jahr 2030 sieht Germanwatch Gründe für "vorsichtigen Optimismus". Wichtig sei jetzt, sich auf drei konkrete Energieziele zu einigen, erklärte die Umwelt- und Entwicklungsorganisation am Dienstag in Bonn.