Bonn. - Umweltorganisationen schätzen, dass jedes Jahr durchschnittlich 21,5 Millionen Menschen vor Dürren, Stürmen oder Überflutungen fliehen. Neben Menschenrechtsfragen werden die Auswirkungen des Klimawandels, vermehrte Naturkatastrophen und Umweltzerstörung zu den großen Herausforderungen für die zukünftige Arbeit in der Flüchtlingshilfe gehören. Darauf hat die UNO-Flüchtlingshilfe in Bonn hingewiesen.
Berlin. - Folter, Vergewaltigung und Zwangsarbeit gehören zum Alltag vieler afrikanischer Geflüchteter in Libyen. Das zeigt der Bericht "You aren't human anymore", den die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam gemeinsam mit ihren italienischen Partnerorganisationen MEDU und Borderline Sicilia am Mittwoch herausgegeben hat.
Köln. - Der Bürgerkrieg im Südsudan hinterlässt auch im Nachbarland Uganda gewaltige Spuren. Eine Million Südsudanesen haben sich mittlerweile auf den Weg über die Grenze nach Uganda gemacht, in der Hoffnung, dort in den Camps Sicherheit zu finden. Aber nicht nur weil Uganda nah ist, kommen so viele Menschen hierher, sondern auch, weil die ugandische Regierung ihnen mehr als nur eine Zeltplane über dem Kopf bietet, berichtete die Hilfsorganisation Malteser International am Dienstag in Köln.
Frankfurt/Main. - PRO ASYL hat am Donnerstag vehement den beschlossenen Militäreinsatz Italiens in den Gewässern vor Libyen kritisiert. Das Eindringen in libysche Territorialgewässer und das Zurückschleppen von Fliehenden nach Libyen ist nach Auffassung von PRO ASYL ein Völkerrechtsbruch. "Es droht eine menschenverachtende Arbeitsteilung: Italien interveniert, die libysche Küstenwache schleppt die Bootsflüchtlinge zurück in die Hölle", so Karl Kopp, Europareferent von PRO ASYL.
Milan. - Asylum seekers and other migrants arriving by sea to Spanish shores are held in poor conditions and face obstacles in applying for asylum. They are held for days in dark, dank cells in police stations and almost certainly will then automatically be placed in longer-term immigration detention facilities pending deportation that may never happen, Human Rights Watch reported on Monday.
Genf. - Eine neue UNICEF-Studie über die Fluchtursachen und Erfahrungen von geflüchteten oder migrierten Jugendlichen in Europa kommt zu einem überraschenden Ergebnis: Über die Hälfte der befragten afrikanischen Jugendlichen gab nach der Ankunft in Italien an, dass Europa ursprünglich gar nicht ihr Ziel war. Die katastrophalen Bedingungen in Libyen haben sie häufig dazu gebracht, letzten Endes die lebensgefährliche Fahrt über das Mittelmeer zu wagen. Außerdem sind die Jugendlichen oft ohne Absprache oder das Wissen ihrer Familien aufgebrochen.
Berlin. - Die Versorgung asylsuchender Menschen auf den griechischen Inseln und von unbegleiteten Kindern in ganz Griechenland soll Ende des Monats in die Hände der griechischen Regierung übergehen. Ein Zusammenschluss humanitärer Organisationen begrüßt das, warnt aber, dass die griechische Regierung noch immer keinen Fahrplan für die Übergangsphase vorgelegt hat. Unter den Organisationen, die bisher wesentlich die Geflüchteten-Versorgung übernommen haben, wachsen deshalb die Bedenken, dass sich die Lebensbedingungen und der Zugang zu Grundleistungen für die Menschen verschlimmern könnten.