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Afrika-Konferenz: 130 Jahre Berlinisierung eines Kontinents und Einübung ins Verbrechen
Saturday, 28. February 2015, 16:00 - 22:00
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Mit Vorträgen, Installationen, Performances, Filme, Poetry Slam, Konzert. U.a. mit: Kwesi Aikins, Bernard Akoi-Jackson, Bas Boettcher, Christian Etongo, FOKN Bois, Zoe Hagen, Philip Metz, Fatima Moumouni, Wanjiku Mwaurah, Prinz Kum´a Ndumbe, Markus Öhrn, Rosa Amelia Plumelle-Uribe, Benedict Koyo Quaya alias Sir Black, Laza Razanajatovo, Temye Tesfu, Jürgen Zimmerer

 

2015 jährt sich die Berliner Afrika-Konferenz zum 130. Mal. Auf Einladung des deutschen Reichskanzlers Bismarck tagten von November 1884 bis Februar 1885 Vertreter europäischer Staaten, der USA und des osmanischen Reiches und beschlossen – in Abwesenheit afrikanischer Repräsentanten - mit der sogenannten ‚Kongoakte‘ die Grundlage für die Aufteilung Afrikas in Kolonien und die wirtschaftliche Ausbeutung des Kontinents. Im Sinne der geostrategischen und ökonomischen Interessen europäischer Mächte wurden nicht nur historisch gewachsene politische Gemeinschaften und Wirtschaftsräume, sondern auch Kulturen und Familien zerteilt. Deutschland selbst hielt fortan - militärisch durch sogenannte Schutztruppen sekundiert - Kolonien in Ost- und Westafrika; unter anderem Gebiete in den heutigen Ländern Togo, Ghana, Kamerun, Namibia, Tansania und Kenia. Die damals in der Alten Reichskanzlei - gelegen zwischen Potsdamer Platz und Brandenburger Tor - am Reißbrett festgelegten Grenzen sind bis in unsere Gegenwart gültig. Die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz versucht am 28. Februar 2015 im ganzen Haus des Theaters eine künstlerisch-wissenschaftliche Annäherung an die Verwicklung Deutschlands in den Kolonialismus und dessen bis heute in Gesellschaft, Politik und Kultur nachwirkenden Folgen.

Eingeladen sind renommierte Wissenschaftler und Publizisten (u.a. Prinz Kum´a Ndumbe, Kamerun; Jürgen Zimmerer, Deutschland; Rosa Amelia Plumelle-Uribe, Frankreich, und Kwesi Aikins, Deutschland). Ab 16 Uhr halten sie Vorträge und diskutieren zentral, inwieweit von einer Kontinuität des Kolonialismus bis ins 20. Jahrhundert hinein gesprochen werden kann. Das betrifft zunächst die Verbindung hin zum Nationalismus; es wird aber auch gefragt, inwieweit sich ideologische Dispositionen, bspw. eines sich als besonders fortschrittlich wähnenden „White Saviors“, im politischen Agieren des „sanften“ Imperiums der EU zeigen und wie Wirtschaftsverträge mit den ehemaligen Kolonialländern weiterhin Abhängigkeiten generieren.

Parallel und im Anschluss zu dem Diskussionsteil wird das ganze Haus durch Künstler bespielt. Markus Öhrn aus Schweden zeigt im 3. Stock seine Installation „Bergman in Uganda“ und der Regisseur Laza aus Madagaskar bringt einen Animations- und Dokumentarfilm zur Uraufführung. Der Berliner Künstler Philip Metz dokumentiert in seiner Arbeit die erste „Akquise“ einer deutschen Kolonie und den 1683 initiierten Bau einer Sklavenfestung durch den Kurfürsten von Brandenburg an der sogenannten Goldküste - heute Ghana. Christian Etongo aus Kamerun und Bernard Akoi-Jackson entwickeln in der Volksbühne Performances mit dem Blickwinkel von Afrika aus auf die Kolonialmetropole Berlin. Auf einem Poetry Slam begegnen sich afrikanische Poeten wie Wanjiku Mwaurah aus Kenia und Benedict Koyo Quaya alias Sir Black aus Ghana; zusammen mit ihren deutschen Kollegen Temye Tesfu, Bas Boettcher, Fatima Moumouni und Zoe Hagen tragen sie Texte in den verschiedensten Muttersprachen vor.
Über den gesamten Tag hinweg werden Filme gezeigt. Den Thementag schließen ein Konzert der FOKN Bois aus Ghana im Großen Haus und eine Party im Roten Salon ab.

Das genaue Programm der Gesamtveranstaltung und des Konferenzteiles ist zeitnah an dieser Stelle zu entnehmen.

Tickets für die gesamte Afrika-Konferenz kosten 13,- Euro bzw. 11,- Euro (ermäßigt).  

In der Volksbühne am Rosa Luxemburg Platz, Berlin

Location Berlin
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